Geschichte Lehren, die wir aus der wundersamen Geburt von ʿĪsā (as) ziehen können

Während die christliche Welt die Geburt des „Sohnes Gottes“ feiert – möge Allah (t) uns vor einer solchen Falschheit bewahren – sollten wir uns daran erinnern, dass ʿĪsā (as) ein Prophet Gottes ist.

Während die christliche Welt die Geburt des „Sohnes Gottes“ feiert – möge Allah (t) uns vor einer solchen Falschheit bewahren – sollten wir uns daran erinnern, dass ʿĪsā (as) ein Prophet Gottes ist.

Es herrscht heute dermaßen große Unklarheit über das Leben dieses bedeutsamen Propheten und seine Kämpfe, dass es manchmal schwierig sein kann, ihn als unseren Propheten zu betrachten. Dies aufgrund der Tatsache, dass die vorherrschende christliche Darstellung von ihm viel zu ungenau ist.

Die wundersame Geburt ʿĪsās ist ein Zeichen für die Existenz Allahs (t) und zeigt auf, dass mehr zur Wahrheit gehört als nur jene Erkenntnisse, die durch die Wissenschaft gewonnen wurden. Wir leben in einer Zeit des wissenschaftlichen Denkens, in der alles zunächst von der Wissenschaft geprüft werden muss, bevor es als Wahrheit deklariert wird. Jedwede Erkenntnis, die nicht durch die Wissenschaft gewonnen oder von ihr geprüft wurde, wird als fantasievolle Spekulation abgetan.

Die Geburt ʿĪsās kann aber auch aus einer anderen Perspektive betrachtet werden.

In der Sure „Maryam“ wird von dem Moment berichtet, als der Engel Gabriel (Ǧibrīl) zu Maryam kam, und sich ihr in menschlicher Gestalt zeigte:

﴿قَالَتْ إِنِّي أَعُوذُ بِالرَّحْمَٰنِ مِنكَ إِن كُنتَ تَقِيًّا

Sie sagte: „Ich suche beim Allerbarmer Schutz vor dir, wenn du gottesfürchtig bist.“[19:18]

﴿قَالَ إِنَّمَا أَنَا رَسُولُ رَبِّكِ لِأَهَبَ لَكِ غُلَامًا زَكِيًّا

Er sagte: „Ich bin nur der Gesandte deines Herrn, um dir einen lauteren Jungen zu schenken.“[19:19]

(19:19)

﴿قَالَتْ أَنَّىٰ يَكُونُ لِي غُلَامٌ وَلَمْ يَمْسَسْنِي بَشَرٌ وَلَمْ أَكُ بَغِيًّا

Sie sagte: „Wie soll mir ein Junge gegeben werden, wo mich doch kein menschliches Wesen berührt hat und ich keine Hure bin.“[19:20]

﴿قَالَ كَذَٰلِكِ قَالَ رَبُّكِ هُوَ عَلَيَّ هَيِّنٌ ۖ وَلِنَجْعَلَهُ آيَةً لِّلنَّاسِ وَرَحْمَةً مِّنَّا ۚ وَكَانَ أَمْرًا مَّقْضِيًّا

Er sagte: „So wird es sein. Dein Herr sagt: „Das ist Mir ein leichtes, und damit Wir ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns machen“. Und es ist eine beschlossene Angelegenheit.“[19:21]

Zuvor informiert Allah (t) den skeptischen Propheten Zakariyā über die Frohbotschaft eines Sohnes, obwohl er und seine unfruchtbare Frau im hohen Alter waren. Der Engel verwendet hier die gleichen Worte: „So sagt dein Herr: „Das ist Mir ein leichtes (…)“

Das Unmögliche ist nicht nur möglich, sondern auch leicht zu vollbringen.

Wir leben in einer schwierigen Zeit voller Probleme, die unüberwindbar scheinen. Wir wurden vom Säkularismus erzogen zu denken, dass das, was wir erreichen, auf uns selbst zurückzuführen sei; als seien es unsere Bemühungen und Fähigkeiten, die uns zu dem machen was wir heute sind. Daher fragen wir uns in Anbetracht der Probleme dieser Umma wie wir diese mit begrenzter Kraft, begrenztem Wissen und begrenzten Ressourcen überwinden sollen. Wir wurden erzogen zu vergessen, dass das Ergebnis und der Sieg nicht wirklich in unserer Hand liegen, sondern vielmehr der Entscheidungsgewalt Allahs (t) obliegt. Und für Allah (t) ist wahrlich nichts unmöglich. Er ist der Starke, der Alles-Bezwinger.

Ein exzellentes Beispiel dafür ist Mūsā (as), der mit seinem von Pharao verfolgten Volk am Roten Meer ankam. Die meisten dachten, der Tod sei sicher, doch Mūsā war sich sicher:

﴿قَالَ كَلَّا ۖ إِنَّ مَعِيَ رَبِّي سَيَهْدِينِ

Er (Moses) sagte: „Keineswegs! Denn mit mir ist mein Herr; Er wird mich leiten.“ [26:62]

Uns ist bekannt, dass es Allah (t) war, der das Meer teilte und das Unmögliche somit möglich machte. Mūsā musste dafür jedoch erst etwas tun.

﴿فَأَوْحَيْنَا إِلَىٰ مُوسَىٰ أَنِ اضْرِب بِّعَصَاكَ الْبَحْرَ ۖ فَانفَلَقَ فَكَانَ كُلُّ فِرْقٍ كَالطَّوْدِ الْعَظِيمِ

Da gaben Wir Musa ein: „Schlag mit deinem Stock auf das Meer.“ So spaltete es sich, und jeder Teil war wie ein gewaltiger Berg.[26:63]

Allah (t) befahl ihm, mit seinem Stock auf das Meer zu schlagen. Weshalb tat Mūsā dies? Wie könnte ein Stock jemals ein Meer spalten? Unmöglich. Doch es ging zu keinem Zeitpunkt um den Stock! Es ging vielmehr darum, dass Mūsā eine Aufgabe bekam, die er zu erfüllen hatte. Das ist die Sunna Allahs (t). Die Entscheidungsgewalt liegt bei Ihm (t), doch erwartet Er von uns, dass wir unseren Teil erfüllen.

Die Propheten (as) verstanden dies. Warum baute Nūḥ (as) ein Boot inmitten der Wüste? Warum bereitete sich Muḥammad (s) auf die Schlacht von badr vor? Wieso bereiteten sich die Prophetengefährten und jene, die ihnen folgten, stets vor – sei es gegen die Mongolenstürme, vor der Eroberung von Jerusalem durch Ṣalāḥ ad-Dīn oder vor der Eroberung Konstantinopels durch Muḥammad Abū Fātiḥ. Die Muslime erfüllten stets ihre Aufgabe zu erfüllen, bevor Allah (t) eingriff.

Zu keinem Zeitpunkt sagten die Muslime: “Wir können nichts tun, lasst uns auf das Erscheinen von Imam Mahdī und das Eintreffen der Stunde warten”!

Wir sollten uns bewusst sein, dass Allah (t) uns Seine Unterstützung und den Sieg verheißen hat. Es führt kein Weg daran vorbei. Dies, weil Allah (t) es versprach und Seine (t) Versprechen stets einhält.

﴿وَعَدَ اللَّهُ الَّذِينَ آمَنُوا مِنكُمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَيَسْتَخْلِفَنَّهُمْ فِي الْأَرْضِ كَمَا اسْتَخْلَفَ الَّذِينَ مِن قَبْلِهِمْ وَلَيُمَكِّنَنَّ لَهُمْ دِينَهُمُ الَّذِي ارْتَضَىٰ لَهُمْ وَلَيُبَدِّلَنَّهُم مِّن بَعْدِ خَوْفِهِمْ أَمْنًا ۚ يَعْبُدُونَنِي لَا يُشْرِكُونَ بِي شَيْئًا ۚ وَمَن كَفَرَ بَعْدَ ذَٰلِكَ فَأُولَٰئِكَ هُمُ الْفَاسِقُونَ

Allah hat denjenigen von euch, die glauben und rechtschaffene Werke tun, versprochen, dass Er sie ganz gewiss als Statthalter auf der Erde einsetzen wird, so wie Er diejenigen, die vor ihnen waren, als Statthalter einsetzte, dass Er für sie ihrer Religion, der Er für sie zugestimmt hat, ganz gewiss eine feste Stellung verleihen wird, und dass Er ihnen nach ihrer Angst (, in der sie gelebt haben,) stattdessen ganz gewiss Sicherheit gewähren wird. Sie dienen Mir und gesellen Mir nichts bei. Wer aber danach ungläubig ist, jene sind die (wahren) Frevler.[24:55]

Gehörst du zu jenen, die diesem Versprechen Glauben schenken und demgemäß handeln?