Konzeptionen Welchen Einfluss sollte die Sure al-Fātiḥa auf uns als Gläubige haben?

Die Sure al-Fātiḥa, auch „die Eröffnende“ genannt, ist bekannt als „Mutter des Buches“ (um al-kitāb), weil sie die gesamte Bedeutung des Koran, sowie die zentralen Ideen und Überzeugungen des gesamten Koran in sich vereint.

Die Sure al-Fātiḥa, auch „die Eröffnende“ genannt, ist bekannt als „Mutter des Buches“ (um al-kitāb), weil sie die gesamte Bedeutung des Koran, sowie die zentralen Ideen und Überzeugungen des gesamten Koran in sich vereint. Abū Ǧaʿfar Muḥammad bin Ǧarīr aṭ-Ṭabarī schrieb Abū Hurairas (r) Worte nieder, der sagte, dass der Gesandte Allahs (s) auf die Sure al-Fātiḥa bezogen sagte:

«هِيَ أُمُّ الْقُرْآنِ وَهِيَ فَاتِحَةُ الْكِتَابِ وَهِيَ السَّبْعُ الْمَثَانِي»

„Sie ist die Mutter des Koran, die Eröffnende des Buches und sie umfasst sieben wiederholte (Verse).“

Ibn Ǧarīr sagte: „Die Araber bezeichnen alle reichhaltigen Dinge, die ein bestimmtes Thema abdecken, als ‚Mutter‘ (‚um‘).“ Tatsächlich bezeichnete der Gesandte Allahs (s) die Sure al-Fātiḥa als die großartigste Sure des Koran.

Muslim berichtet über Ibn ʿAbbās, dass dieser sprach:

«حَدَّثَنَا حَسَنُ بْنُ الرَّبِيعِ، وَأَحْمَدُ بْنُ جَوَّاسٍ الْحَنَفِيُّ، قَالاَ حَدَّثَنَا أَبُو الأَحْوَصِ، عَنْ عَمَّارِ بْنِ رُزَيْقٍ، عَنْ عَبْدِ اللَّهِ بْنِ عِيسَى، عَنْ سَعِيدِ بْنِ جُبَيْرٍ، عَنِ ابْنِ عَبَّاسٍ، قَالَ بَيْنَمَا جِبْرِيلُ قَاعِدٌ عِنْدَ النَّبِيِّ (ص) سَمِعَ نَقِيضًا مِنْ فَوْقِهِ فَرَفَعَ رَأْسَهُ فَقَالَ هَذَا بَابٌ مِنَ السَّمَاءِ فُتِحَ الْيَوْمَ لَمْ يُفْتَحْ قَطُّ إِلاَّ الْيَوْمَ فَنَزَلَ مِنْهُ مَلَكٌ فَقَالَ هَذَا مَلَكٌ نَزَلَ إِلَى الأَرْضِ لَمْ يَنْزِلْ قَطُّ إِلاَّ الْيَوْمَ فَسَلَّمَ وَقَالَ أَبْشِرْ بِنُورَيْنِ أُوتِيتَهُمَا لَمْ يُؤْتَهُمَا نَبِيٌّ قَبْلَكَ فَاتِحَةُ الْكِتَابِ وَخَوَاتِيمُ سُورَةِ الْبَقَرَةِ لَنْ تَقْرَأَ بِحَرْفٍ مِنْهُمَا إِلاَّ أُعْطِيتَهُ»

„Während der Gesandte Allahs (s) mit dem Engel Ǧibrīl beisammensaß, hörte er ein knarrendes Geräusch über sich. Ǧibrīl schaute auf und sagte, ‘Das ist das Geräusch eines Tores, das sich heute im Himmel geöffnet hat. ‘ Daraufhin schritt ein Engel durch dieses, kam zum Propheten (s) und sagte: ‘Freu dich über die guten Nachrichten zweier Lichter, die dir gegeben wurden, die keinem Propheten vor dir gegeben wurden. (Sie sagten) Sure al-Fātiḥa und die zwei abschließenden Verse der Sure al-Baqara. Du wirst niemals ein Wort von diesen rezitieren, ohne, dass dir der Segen, den sie enthalten, zuteilwird.“

Das Gebet ist demnach nicht komplett ohne die Rezitation der Sure al-Fātiḥa in jeder Gebetseinheit (rakʿa), so rezitiert der Gläubige die Sure mindestens 17 Mal am Tag. Muslim tradiert über Abū Huraira (r), der sagt, dass der Prophet (saw) sagte:

«مَنْ صَلَّى صَلاَةً لَمْ يَقْرَأْ فِيهَا بِأُمِّ الْقُرْآنِ فَهْىَ خِدَاجٌ – ثَلاَثًا – غَيْرُ تَمَامٍ»

„Wer immer ein Gebet verrichtet, in dem er nicht die Mutter des Koran liest, dessen Gebet ist nicht vollständig.“

Er (s) sagte dies dreimal.

Die Sure al-Fātiḥa spielt somit eine wichtige Rolle im Islam und enthält viel Segen. Ebenso hat sie eine zentrale Position im Herzen und im Alltag eines Muslims inne. Wie jedoch sollen diese Worte, die wir in jedem einzelnen Gebet aufsagen, die Art, wie wir Gläubige unser Leben sowohl als Individuen, als auch als Umma gestalten, verändern? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir die Bedeutung und das Gewicht der Worte dieser sieben kurzen Verse verstehen und schätzen.

Nach der Basmala („bismillāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīm“) beginnt die Sure mit „Alles Lob gehört Allah, dem Herren der Welten.“ („al-ḥamdu li-llāhi rabbi l-ʿālamīn“) Das Wort „al-ḥamd“ impliziert, dass alles Lob und jeder Dank für jede Segnung und jeden Preis, den wir im Leben genießen, einzig und allein Allah (swt) zusteht. Dem Gläubigen sollte also bewusst sein, dass Zufriedenheit und Glück, Erfolge und Errungenschaften, die wir uns erarbeiten, und Fähigkeiten, die wir besitzen, alle unweigerlich auf Allah (t) zurückzuführen sind. Im Koran heißt es:

﴿وَهُوَ اللَّهُ لَا إِلَهَ إِلَّا هُوَ لَهُ الْحَمْدُ فِي الْأُولَى وَالْآخِرَةِ وَلَهُ الْحُكْمُ وَإِلَيْهِ تُرْجَعُونَ

Und Er ist Allah. Es gibt keinen Gott außer Ihm. (Alles) Lob gehört Ihm in der diesseitigen und in der jenseitigen Welt! Ihm gehört das Urteil, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht.[28:70]

Ferner sprach der Gesandte Allahs (s):

«اللَّهُمَّ لَكَ الْحَمْدُ كُلُّهُ، وَلَكَ الْمُلْكُ كُلُّهُ، وَبِيَدِكَ الْخَيْرُ كُلُّهُ، وَإِلَيْكَ يُرْجَعُ الْأَمْرُ كُلُّهُ»

„O Allah! Jede Gunst gibt es dank Dir, Dir gehören alle Eigentümer, alle Arten von Gütern sind in Deiner Hand und alle Angelegenheiten obliegen dir.“

Aṭ-Ṭabarī sagte: „Die Bedeutung von ‚Alles Lob gebührt Allah‘ (‚al-ḥamdu li-llāh‘) ist: Alle Danksagungen gebühren einzig und allein Allah (t). Es gibt keine Sache, die ohne Sein zutun existent wäre. Nur Allah weiß über Lohn und Güter Bescheid. Darunter fallen auch alle Werkzeuge, die Er erschaffen hat, welche Ihm dabei helfen, dass Er angebetet wird. Auch jene Menschen zählen dazu, die Ihm dabei helfen, Seine Befehle umzusetzen. Ferner die Nahrung, die Er diesen Menschen zu Lebzeiten zukommen lässt und das angenehme Leben, dass Er (t) ihnen ermöglicht. Allah (t) hat die Geschöpfe gewarnt und ihnen aufgezeigt, wie sie Sein Wohlgefallen und die ewige Zufriedenheit im Jenseits erlangen können. Alles Lob gebührt Allah für all diese Gaben.

Weiß man dies erst zu schätzen, wenn man die Worte „Alles Lob gebührt Allah“ („al-ḥamdu li-llāh“) rezitiert, so entsteht daraus ein Gefühl der tiefen Dankbarkeit Allah (t) gegenüber. Dieses Gefühl ist nicht in Worte zu fassen. Dieses Gefühl lässt jeden Verlust, jeden Schmerz und jede Herausforderung, auf die man im Leben stoßen könnte, im Vergleich zu der Schuld, die wir unserem Herrn gegenüber haben, unbedeutsam erscheinen. Dies aufgrund der zahlreichen Gaben, die er uns zu Teil werden ließ. All die Reichtümer, das Glück und die Möglichkeiten, die uns gegeben wurden, unsere Gesundheit, unsere Familie, unser Zuhause und jedes bisschen Essen, das wir zu uns nehmen durften. Am Allerwichtigsten ist jedoch der Islam, unser dīn, durch den Allah (t) uns segnete. Auch sollten wir dankbar sein für all die Verluste, Probleme und Enttäuschungen, die im Leben entstehen. Dies, indem wir realisieren, dass uns Allah (t) stets eine neue Möglichkeit eröffnet, um uns Ihm anzunähern und uns sodann seine Vergebung und Belohnung für unsere Standhaftigkeit in derartigen Momenten zu verdienen.

Dennoch sollte die Dankbarkeit gegenüber Allah (swt) nicht nur im Herzen gefühlt werden und über die Zunge ausgesprochen werden, sondern darüber hinaus auch in Form von ausgeführten Taten und vollkommenem Gehorsam Ihm gegenüber ersichtlich werden. Nur durch den bedingungslosen Gehorsam Ihm gegenüber können wir Sein Wohlgefallen erlangen.

«حَدَّثَنَا أَبُو هِشَامٍ الرِّفَاعِيُّ، مُحَمَّدُ بْنُ يَزِيدَ حَدَّثَنَا يَحْيَى بْنُ يَمَانٍ، حَدَّثَنَا الأَعْمَشُ، عَنْ أَبِي صَالِحٍ، عَنْ أَبِي هُرَيْرَةَ، قَالَ كَانَ رَسُولُ اللَّهِ (ص) يُصَلِّي حَتَّى تَوَرَّمَتْ قَدَمَاهُ فَقِيلَ لَهُ إِنَّ اللَّهَ قَدْ غَفَرَ لَكَ مَا تَقَدَّمَ مِنْ ذَنْبِكَ وَمَا تَأَخَّرَ.‏ قَالَ: أَفَلاَ أَكُونُ عَبْدًا شَكُورًا»

„Der Gesandte Allahs (s) betete bis seine Füße angeschwollen waren. Es wurde zu ihm gesagt: ‚O Gesandter Allahs! Allah hat dir deine vergangenen und bevorstehenden Sünden vergeben!‘ Da sprach der Gesandte (s): ‚Sollte ich nicht ein dankbarer Diener sein?‘

Es wird berichtet, dass Abū Huraira sagte:

Der große Gelehrte Ibn Qaiyim al-Ǧauziya sagte, dass die folgenden 5 Dinge die Säulen der Standhaftigkeit darstellen:

1) Die Gehorsamkeit des Gläubigen gegenüber Allah

2) Die Liebe zu Allah

3) Das Wissen über seine Gnaden

4) Ihn für Seine Gnaden zu loben

5) Davon absehen, Seine Gnaden auf eine Art und Weise zu nutzen, die Ihn erzürnen könnte

Vollständige Dankbarkeit gegenüber Allah (swt) bedeutet nicht, sich bestimmte Aspekte herauszusuchen und nur diesen Befehlen Folge zu leisten, sondern vielmehr all Seinen Regeln und Pflichten uneingeschränkt nachzukommen. So ist es nicht erlaubt, das Gebet und das Fasten zu akzeptieren und demgegenüber die islamische Kleiderordnung, die Pflichten gegenüber der Familie, die strikte Trennung der Geschlechter, die Ausübung der daʿwa oder anderen allgemeinen Regeln, die wir schwer umsetzen können, abzulehnen. Es ist nicht zulässig die Moralvorgaben des Islams zu akzeptieren, die Grenzstrafen (ḥudūd), die Polygamie, das Erbschaftssystem, den ǧihād oder die ehelichen Pflichten aber abzulehnen, nur weil diese den aktuellen gesellschaftlichen Umständen zuwider sind. Es ist ebenso nicht zulässig, die Pflichtabgabe und die Pilgerfahrt anzuerkennen, jedoch keinen Wert darauf zu legen, dass es unsere Pflicht ist, die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und juristischen Systeme nach den Vorgaben des Islam zu implementieren. Diese müssen nach der Methode des Prophetentums durch die Wiedererrichtung des Kalifats implementiert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Gesetze des Islam korrekt angewandt werden, gemäß jener Methode, die uns unser Herr (swt) anbefohlen hat.

Das richtige Verständnis der Sure al-Fātiḥa verpflichtet uns zur vollständigen Unterwerfung gegenüber Allah (t). Die Worte „Alles Lob gebührt Allah“ („al-ḥamdu li-llāh“) sollten uns stets an die Eigenschaften Allahs (t) erinnern.

﴿هُوَ اللَّهُ الَّذِي لَا إِلَهَ إِلَّا هُوَ عَالِمُ الْغَيْبِ وَالشَّهَادَةِ هُوَ الرَّحْمَنُ الرَّحِيمُ * هُوَ اللَّهُ الَّذِي لَا إِلَهَ إِلَّا هُوَ الْمَلِكُ الْقُدُّوسُ السَّلَامُ الْمُؤْمِنُ الْمُهَيْمِنُ الْعَزِيزُ الْجَبَّارُ الْمُتَكَبِّرُ سُبْحَانَ اللَّهِ عَمَّا يُشْرِكُونَ * هُوَ اللَّهُ الْخَالِقُ الْبَارِئُ الْمُصَوِّرُ لَهُ الْأَسْمَاء الْحُسْنَى يُسَبِّحُ لَهُ مَا فِي السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ وَهُوَ الْعَزِيزُ الْحَكِيمُ

Er ist Allah, außer dem es keinen Gott gibt, der Kenner des Verborgenen und des Offenbaren. Er ist der Allerbarmer und Barmherzige. Er ist Allah, außer dem es keinen Gott gibt, der König, der Heilige, der Friede‘, der Gewährer der Sicherheit, der Wächter, der Allmächtige, der Gewalthaber, der Stolze. Preis sei Allah! (Und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen. Er ist Allah, der Schöpfer, der Erschaffer, der Gestalter. Sein sind die schönsten Namen. Ihn preist (alles), was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und Er ist der Allmächtige und Allweise.[59:22-24]

Das Wort „Herr“ („rabb“) bezeichnet sprachlich jenen Herrn, der die Autorität innehat. „al-ʿālamīn“ ist der arabische Plural des Wortes „al-ʿālam“. Dieses umfasst alles Existente, außer Allah (t) selbst, also die Himmel, die Erde, und alles, was auf dem Land und im Meer an Schöpfungen existiert oder jemals existiert hat. Der Gelehrte Qatāda sagte in Hinblick auf die Formulierung „dem Herrn der Welten“ („rabbi l-ʿālamīn“): „Jede Art der Schöpfung ist als ‚al-ʿālam‘ zu bezeichnen.“ Ebenso sagte Az-Zaǧǧāǧ: „Das Wort ‚al-ʿālam‘ umfasst alles, was Allah (t) erschaffen hat – in beiden Welten.“ Al-Qurṭubī kommentierte diese Formulierung wie folgt: „Dies ist die korrekte Bedeutung des Wortes ‚al-ʿālam‘: Es umfasst alles, was Allah (t) erschaffen hat – in beiden Welten.

Sodann sagt Allah (t):

﴿مَالِكِ يَوْمِ الدِّينِ

dem Herrscher am Tag des Gerichts.[1:4]

Wobei das Wort „al-mālik“ den wahren Besitzer aller Dinge und Geschöpfe bezeichnet, den Einen, der keinen Partner, keine Rivalen und keine Gleichgesinnten hat. Er ist es, der ein Anrecht darauf hat, alle Angelegenheiten nach Seiner Vorstellung zu regeln und „gut“ und „schlecht“ nach Belieben zu definieren.

All dies sollte uns als Gläubige während der Rezitation der Sure al-Fātiḥa dazu verleiten, über den absoluten Herrschaftsanspruch Allahs (t) nachzusinnen. Er allein hat das Recht und die Fähigkeit dazu, uns zu befehligen und Dinge für verboten zu erklären. Er ist es, der Gesetze festlegt und definiert, wie die Menschheit zu leben hat. Wenn wir diese Worte tatsächlich verstehen, werden wir uns unweigerlich von jeder anderen Ideologie und jedem anderen System fernhalten, da diese Ideologien und Systeme jemand anderen als Allah (t) zum Souverän erklären und zum Erlass von Gesetzen befähigen. Damit schreibt man einem Menschen eine Partner- bzw. Rivalenschaft mit Allah (t) zu. Die Befehlsgewalt liegt ohne jeden Zweifel bei Allah (t). Das einzige System, welches gemäß den Vorgaben Allahs akzeptabel ist, ist jenes System, das Seine Gesetze vollständig umsetzt – das Kalifat gemäß der Methode des Prophetentums.

Das Problem heutzutage ist, dass viele Muslime Allah (t) zwar als ihren einzigen Schöpfer akzeptieren, gleichzeitig jedoch nicht wissen, was die Worte „al-mālik“ und „ar-rabb“ tatsächlich bedeuten. Daher meinen sie, es würde einen Spielraum für andere geben, ebenfalls Souveränität zu besitzen. Sie folgen von Menschenhand gemachten Gesetzen und stellen diese Gesetze über die Gesetze Allahs (t). Auf diese Weise schreiben sie sich selbst oder anderen eine Partner- oder Rivalenschaft mit Allah (t) zu. Wie können wir etwas Derartiges akzeptieren, wo wir doch in jeder einzelnen Gebetseinheit bezeugen, dass Allah (t) der einzige Souverän ist und alle Autorität innehat? Wie können wir etwas Derartiges akzeptieren, wo wir doch sagen:

﴿إِيَّاكَ نَعْبُدُ وَإِيَّاكَ نَسْتَعِينُ

Dir allein dienen wir, und Dich bitten wir um Hilfe[1:5]

Qatāda sagte in Hinblick auf diesen Vers, dass dieser „den Befehl Allahs (t) an uns beinhaltet, dass wir nur Ihm alleine gehorchen sollen und auch nur Ihn allein um Hilfe bitten dürfen, damit Er unsere Angelegenheiten löst.“ Tatsächlich jedoch gehorchen wir jemandem, vor dem wir uns nicht niederwerfen. Wir entnehmen unsere Gesetze aus anderen Quellen. Allah (t) sprach:

﴿أَفَرَأَيْتَ مَنِ اتَّخَذَ إِلَهَهُ هَوَاهُ

Was meinst du wohl zu jemandem, der sich als seinen Gott seine Neigung genommen hat[45:23]

Und auch sagt Er (t):

﴿اتَّخَذُوا أَحْبَارَهُمْ وَرُهْبَانَهُمْ أَرْبَابًا مِّن دُونِ اللَّهِ وَالْمَسِيحَ ابْنَ مَرْيَمَ وَمَا أُمِرُوا إِلَّا لِيَعْبُدُوا إِلَٰهًا وَاحِدًا ۖ لَّا إِلَٰهَ إِلَّا هُوَ ۚ سُبْحَانَهُ عَمَّا يُشْرِكُونَ

Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren genommen außer Allah, sowie al- Masīḥ ibn Maryam, wo ihnen doch nur befohlen worden ist, einem einzigen Gott zu dienen. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Preis sei Ihm! (Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) beigesellen.[9:31]

„Haben sie (die Rabbiner und Priester) euch nicht das verboten, was Allah erlaubte, und haben sie euch nicht das erlaubt, was Allah euch verboten hatte?“ ʿAdī ibn Ḥātim sprach: „Doch.“ Da sagte der Prophet: „Das ist der Beweis, dass ihr sie angebetet habt.“

Als dieser Vers offenbart wurde, sagte ʿAdī ibn Ḥātim – der Christ war – zum Gesandten Allahs (s): „Wir haben unsere Rabbiner und Priester nicht angebetet.“ Da antwortete ihm der Prophet (s):

Die Rezitation der Sure al-Fātiḥa in jedem Gebet sollte uns daran erinnern, welche Beziehung wir zu unserem Herrn (t) haben. Durch die häufige Rezitation wird sichergestellt, dass wir uns über die Worte, die wir während des Gebets aufsagen, im Klaren sind. So sollten wir unser Leben an den Versen, die wir rezitieren, ausrichten. Dies hat die vollständige Unterordnung und den uneingeschränkten Gehorsam gegenüber jedem Befehl des Erhabenen – unseres einzigen Herrn und Herrschers und desjenigen, dem alles Lob gebührt, zur Folge.

﴿أ فَلِلَّهِ الْحَمْدُ رَبِّ السَّمَاوَاتِ وَرَبِّ الْأَرْضِ رَبِّ الْعَالَمِينَ * وَلَهُ الْكِبْرِيَاء فِي السَّمَاوَاتِ وَالْأَرْضِ وَهُوَ الْعَزِيزُ الْحَكِيمُ

So gehört (alles) Lob Allah, dem Herrn der Himmel und dem Herrn der Erde, dem Herrn der Weltenbewohner‘! Ihm gehört die Oberhoheit in den Himmeln und auf der Erde, und Er ist der Allmächtige und Allweise.[45:36-37]