Geschichte Als ein muslimischer Befehlshaber die Tore Chinas erreichte

Das besetzte Ostturkestan (Xinjiang – Westchina) hat eine Verschärfung der Repressionen durch das chinesische Regime erlebt. Alles, was den Islam betrifft, wird kriminalisiert – vom ḥiǧāb, dem Tragen eines Bartes, bis hin zum Gebet.

Das besetzte Ostturkestan (Xinjiang – Westchina) hat eine Verschärfung der Repressionen durch das chinesische Regime erlebt. Alles, was den Islam betrifft, wird kriminalisiert – vom ḥiǧāb, dem Tragen eines Bartes, bis hin zum Gebet. Muslime werden in Massenkonzentrationslagern zusammengetrieben, muslimische Frauen werden mit chinesischen Männern zwangsverheiratet, Organe werden gewaltsam entnommen und historische Moscheen werden entweiht oder gar völlig zerstört. Gemäß der Beschreibung des Gesandten Allahs (s), sieht so die Situation der Umma aus, wenn der schützende Schild des Kalifats nicht mehr existiert. Erinnern wir uns an die Furcht der chinesischen Herrscher vor den Muslimen, als dieser Schild noch vorhanden war. Die Annalen von aṭ-Ṭabarī erzählen von der Zeit, als die Muslime nach China gingen.

Der muslimische Befehlshaber Abū Ḥafṣ Qutaiba ibn Abī Ṣāliḥ Muslim ibn ʿAmr al-Bāhilī eröffnete Turkestan – den Westen Zentralasiens und dessen zwei Großstädte, Samarkand und Buchara im Jahr 94 nach der Hiǧra. Im Anschluss darauf wandte er sich dem Osten zu, bis er die damalige Hauptstadt Ostturkestans, Kashgar erreichte, welche China heute als Xinjiang betitelt, und beendete dessen Eröffnung im Jahr 95 nach der Hiǧra. Sodann machte er vor den Toren Chinas halt. An diesem Punkt knüpfen wir nun an die Geschichte von aṭ-Ṭabarī an.

„Qutaiba drang weit vor, bis er sich China näherte. Der König Chinas schrieb an Qutaiba: ‚Schick uns einen der Noblen, der von euch ist, damit er uns von euch erzählt und wir ihn über eure Religion befragen können.‘ Qutaiba wählte zwölf aus seiner Armee aus verschiedenen Stämmen – gutaussehende, kräftige Männer, wortgewandt, behaart und mutig – nachdem er sich nach ihnen erkundigt hatte und sie als die besten unter ihnen an Weisheit empfand.“ Aṭ-Ṭabarī beschreibt weiter, wie Qutaiba dann „befahl, sie mit Waffen, feiner Seide, bestickten Kleidungsstücken, weicher, feiner, weißer Kleidung, Sandalen und Parfüm gut auszurüsten“. Qutaiba ließ sie dann auf edle Pferde aufsitzen.

Einer der Delegierten, Hubaira al-Kilābī, wurde von Qutaiba gefragt: „O Hubaira wie willst du das durchführen?“ Hubaira antwortete, dass er tun werde, was Qutaiba wünschte. Qutaiba ordnete daraufhin an: „Geht mit Gottes Segen; durch Gott kommt der Erfolg. Entfernt eure Turbane nicht, ehe ihr das Land des Königs erreicht habt. Wenn ihr in seine Gegenwart kommt, teilt ihm mit, dass ich geschworen habe, nicht abzureisen, bis ich ihr Land betrete, die Hälse ihrer Könige in Ketten lege und ihre Steuern einziehe.“

„Als sie ankamen, schickte der König nach ihnen um sie zusammen zu rufen. Sie badeten sich und legten weiße Kleidung mit Tuniken an, trugen Parfüm auf, zogen Sandalen und feine Oberbekleidung an und traten in Gegenwart des Königs ein; bei ihm waren hochrangige Beamte seines Königreichs anwesend. Sie setzten sich, doch weder der König noch seine Begleiter sprachen zu ihnen, sodass die Muslime dann aufstanden und gingen. Der König fragte diejenigen, die anwesend waren: ‚Was haltet ihr von diesen Leuten?‘ Sie sagten: ‚Wir denken, dass diese Menschen nichts anderes als Frauen sind…‘“

„Am nächsten Tag schickte der König nach ihnen und sie zogen Gewänder, feine Turbane, sowie lange, mit Ornamenten verzierte Umhänge (maṭārif) über, und gingen am Morgen zu ihm. Als sie in seiner Gegenwart eintraten, wurde ihnen gesagt ‚kehrt zurück‘. Der König fragte dann seine Beamten: ‚Was haltet ihr von dieser Bekleidung?‘ Sie sagten: ‚Diese Bekleidung gleicht mehr der Kleidung von Männern als die erste. Sie sind in der Tat Männer.‘“

„Am dritten Tag schickte der König nach ihnen und sie schnallten sich die Waffen um, setzten ihre Kopfbedeckung und ihre Helme auf, bewaffneten sich mit ihren Schwertern, nahmen ihre Speere auf, schulterten ihre Bögen, stiegen auf ihre Pferde und gingen am Morgen zu ihm. Der König von China blickte sie an und sah etwas, das dem Vorrücken von Bergen glich. Als sie sich ihm näherten, befestigten sie ihre Speere in der Erde. Dann gingen sie auf den König und seine Beamten zu, wobei sie ihre Gewänder zurechtrückten. Bevor sie eintreten konnten, wurde ihnen mitgeteilt, dass sie zurückkehren sollten wegen der Angst, die in die Herzen des Königs und seiner Beamten eingedrungen war.“

„Sie gingen fort; sie stiegen auf ihre Pferde, nahmen ihre Speere auf und eilten auf ihren Pferden zurück, als ob sie sich gegenseitig mit ihnen verfolgen würden. Der König sagte zu seinen Beamten: ‚Was haltet ihr von ihnen?‘ Sie sagten: ‚So etwas haben wir noch nie gesehen.‘ Am Abend schickte der König eine Botschaft an sie: ‚Schickt mir euren Führer, den würdigsten unter euch als Mann. Sie schickten Hubaira zu ihm. Als Hubaira den König erreichte, sagte der König zu ihm: ‚Ihr habt die Macht meiner Herrschaft gesehen, und niemand kann euch vor mir schützen, solange ihr in meinem Land seid. Ihr seid wie ein Ei, dass ich mit meiner Faust umschließe. Ich werde euch etwas fragen, und wenn ihr mir nicht die Wahrheit sagt, so werde ich euch töten.‘ So sagte Hubaira: ‚Frag!‘ Der König sagte daraufhin: ‚Was hatte es mit eurer Bekleidung am ersten, zweiten und dritten Tag auf sich?‘

Hubaira antwortete daraufhin:‚Am ersten Tag trugen wir das, was wir in unseren Familien tragen, am zweiten Tag das, was wir tragen, wenn wir zu unseren Befehlshabern gehen. Was den dritten Tag betrifft, so ist das unsere Bekleidung für unsere Feinde, denn wenn wir provoziert werden, kleiden wir uns auf diese Weise.‘“

Ihre Art und Weise sich zu bekleiden erwies sich als Sinnbild für die drei Optionen, die den Bewohnern des Landes, das die Muslime eröffnen wollen, gegeben wird, nämlich erstens den Islam akzeptieren und zu einem Teil unserer Familie werden, zweitens die ǧizya bezahlen und akzeptieren, vom Islam regiert zu werden (aus diesem Grund die politische Kleidung) und drittens der Krieg.

Daraufhin wies der König Hubaira an: „‚Kehrt zu eurem Herrn zurück und teilt ihm mit er soll uns verlassen, denn ich kenne seine Gier und die geringe Zahl seiner Gefährten; andernfalls werde ich jemanden gegen euch schicken, der sowohl euch als auch ihn zerstören wird.‘ Hubaira sagte daraufhin: ‚Wie kann man behaupten, dass jemand, dessen Kavallerie in eurem Land ist, während sich die Letzten dieser an Orten befinden, in denen Olivenbäume wachsen, eine kleine Anzahl von Gefährten hat? Wie kann man jemandem wie ihm, der die Welt, die er kontrolliert, hinter sich ließ und gegen euch militärisch vorgeht, Gier unterstellen? Was euren Versuch anlangt, uns mit dem Tod abschrecken zu wollen: Uns wurden festgelegte Lebensspannen zugeteilt; wenn ihr Ende sich nähert, so ist das nobelste Ende getötet zu werden. Wir lehnen es nicht ab und fürchten dieses auch nicht.‘ Daraufhin fragte der König: ‚Was wird deinen Herrn (Qutaiba) zufrieden stellen?‘ Hubaira antwortete: ‚Er hat einen Eid geschworen, dass er nicht abreisen wird, bis er dein Land betritt, eure Könige in Ketten legt und Steuern eintreibt.‘“

„Der König bot daraufhin an: ‚Wir werden ihn von seinem Eid befreien. Wir werden ihm etwas Erde aus der Erde unseres Landes zu kommen lassen, damit er darauf treten kann; wir werden ihm einige unserer Söhne schicken, damit er ihre Hälse in Ketten legen kann; und wir werden ihm eine Steuer schicken, damit er zufrieden ist‘. So berichtete der Erzähler, dass der König dann einige Schalen aus Gold mit Erde darin zu sich bringen ließ und Seide, Gold und vier junge Männer, die Söhne von unter ihm stehenden Adligen, entsandte. Er entließ sie für ihre Abreise und überreichte ihnen Geschenke, worauf sie loszogen und Qutaiba mit dem, was der König geschickt hatte, erreichten. Qutaiba akzeptierte die Steuer, legte die Hälse der Königssöhne in Ketten, befreite sie wieder und trat auf die Erde.“

Das chinesische Regime soll wissen, dass der Befehlshaber des zweiten rechtgeleiteten Kalifats solch ein Angebot nicht annehmen wird, insbesondere deshalb, weil es einen Völkermord an den Muslimen in Ostturkestan begeht.