Nachricht & Kommentar
Der Bedarf an medizinischer Ausrüstung enthüllt die Grausamkeit des Westens
Nachricht:
Auf der Website von Shabakat Quds al-Ikhbariya ist ein Beitrag zu besonders dreisten Fällen von „Piraterie“ zu sehen, die westliche Staaten im Kampf gegen die Epidemie praktizieren, um an medizinisches Equipment zu kommen. So haben die USA eine Lieferung medizinischer Schutzmasken abgefangen, die für Deutschland bestimmt war. Die italienische Marine bemächtigte sich einer Fracht mit Desinfektionsmitteln, während Tschechien Beatmungsgeräte, die auf dem Weg nach Italien waren, konfiszierte. So stehen mehrere Staaten unter Verdacht, zur Eindämmung des Coronavirus dringend benötigte medizinische Ausrüstung abgefangen und an sich gerissen zu haben. (06.04.2020)
Kommentar:
Noch nie zuvor standen die Medizin und das Gesundheitssystem so miserabel da, wie derzeit unter dem raffgierigen System des Kapitalismus. Nicht, was den wissenschaftlichen Fortschritt betrifft, sondern, was die Praxis und den Umgang anbelangt. Ursprünglich zum Wohle des Menschen entstanden, ist die Medizin durch den Kapitalismus kommerzialisiert und zum reinen Geschäft degradiert worden – auf Kosten der Kranken und Schwachen. Wer Geld hat, kann sich behandeln lassen, wer es nicht hat, auf den wartet der Tod. Der humanitäre Aspekt hat im Schatten dieser Ideologie keinen Platz und keinen Wert. Die immensen Gewinne, die Pharmakonzerne, Versicherungsunternehmen und auch die Mediziner im Westen machen, sind nicht zu verbergen.
Die Pharmaindustrie gibt den Krankenversicherungen die Art der Medikamente vor, die wiederum den Ärzten die Therapieformen diktieren. Die Ärzte wiederum nutzen manchmal die Notlage und Schwäche des Kranken aus und verschreiben dem Patienten die Therapie, die lukrativer ist und nicht jene, die nach menschlichen oder auch medizinischen Gesichtspunkten vorzuziehen wäre. Hinzu kommt das System des Patentschutzes und der Rechte geistigen Eigentums in der Medizin- und Pharmaforschung und daran gebunden Exklusivrechte. Auch werden bestimmte Therapieformen aus Kostengründen anderen vorgezogen oder weil sie dem Erfinder und dem Produzenten höhere Gewinne einbringen, da in diesem ungerechten System nur der Profit zählt.
Im Schatten der derzeitigen Corona-Krise, die auf der gesamten Welt zugeschlagen hat, haben viele westliche Staaten die Medizin und den ärztlichen Ethos in den Schmutz gezogen. Der alleinige Grund liegt darin, dass in der westlichen Kultur der materielle Wert tief verankert ist. Mehr noch: Dieses für das bloße Auge unsichtbare Virus hat die niedere, widerwärtige Moral der Träger dieser Kultur zum Vorschein gebracht. Sie verhalten sich wie Raubtiere, die sich um die Beute reißen. Anstatt Hand in Hand das Virus zu bekämpfen und anstatt, dass weniger betroffene Staaten jenen Ländern helfen, die stärker betroffen sind, und die besser ausgestatteten Staaten denen unter die Arme greifen, die schlechter aufgestellt sind, verfährt jeder nach der Devise: „Ich und nach mir die Sintflut.“ Und als wäre das nicht genug, intrigieren sie gegeneinander und versuchen im Rennen um medizinische Ausrüstung, wie Beatmungsgeräte und einfache Gesichtsmasken, einander auszustechen. So eine Szenerie spiegelt den puren Egoismus und die unerbittliche Grausamkeit wider, die allenfalls bei Raubtieren im Dschungel zu beobachten sind. Man sollte jedoch nicht glauben, dass sie aus Fürsorglichkeit und Güte dem eigenen Volk gegenüber so handeln, sondern vielmehr aus Angst vor dem Groll und einem Aufbegehren ihrer Völker, die unter der Last von Steuern, Versicherungsbeiträgen und Energiekosten ächzen. Benötigen die Bürger dann medizinisches Equipment und simples Desinfektionsmittel, so finden sie nichts vor, was den Bedarf nur annähernd decken und ihnen im Schutz vor der Epidemie helfen könnte!
Die kapitalistische Kultur hat der Menschheit nichts als Leid und Elend beschert. Sie hat sämtliche Werte zunichtegemacht – mit Ausnahme des materiellen Wertes. Sie hat nur Finsternis in Form von Armut, Krieg und Tod über die Menschen gebracht. Trotz des wissenschaftlichen Fortschritts und der daraus entstandenen zivilisatorischen Errungenschaften, die den menschlichen Verstand in Erstaunen versetzen, hat all das keinen wirklichen Wert, solange der Mensch als Mensch im Schatten dieser Kultur keinen Wert hat.
Die Muslime heute sind mehr denn je dazu aufgerufen, dafür zu arbeiten, sich und andere aus den Klauen dieses brutalen Raubtiers, der kapitalistischen Kultur, zu retten. Das können sie tun, indem sie Hizb-ut-Tahrir unterstützen und mit ihm an der Wiedereinführung des islamischen Lebens durch die Errichtung des zweiten Rechtgeleiteten Kalifats nach der Methode des Prophetentums arbeiten. Auf diese Weise wird das Licht des Islam wieder erstrahlen und dessen Gerechtigkeit und Wohl alle Teile der Erde erleuchten.