Diejenigen, die einen Hass auf den Islam und die Muslime hegen, treffen mit einem Angriff auf unseren geliebten Propheten (s) den empfindlichsten Nerv, den sie nur treffen können. Eine Beleidigung des Gesandten Allahs (s) stellt eine direkte und unmissverständliche Beleidigung des Islams dar. Eine derartige Praxis erfolgt nur durch jene Personen, deren perverse Vorstellung von der Welt sie glauben lässt, dass die Herabwürdigung anderer Überzeugungen und Religionen Ausdruck einer zivilisierten Gesellschaft sei.
Zweifellos genießt der Prophet Muhammad (s) bei jedem Muslim die höchste Position innerhalb der Schöpfung; sein Status ist in jeder Hinsicht einzigartig.
Der Prophet Muhammad (s) ist der Herr aller Gesandten und das Siegel der Propheten. Er (s) ist der Imam der Gottesfürchtigen und er war der Imam aller Propheten, als sie sich während der Nacht- und Himmelreise des Propheten (isrāʾ) versammelten. Muhammad (s) genießt die ehrenwerteste Stellung unter allen Geschöpfen (al-maqām al-maḥmūd), um die ihn die Menschen der frühen und späten Generationen beneiden werden. Er (s) trägt das Banner der Lobpreisung (al-ḥamd) und wird am Teiche (al-ḥauḍ) stehen, zu dem die Gläubigen strömen werden. Unser Prophet (s) wird der Fürsprecher der Schöpfung am Tage des Gerichts sein und mit der Erlaubnis Allahs werden ihm besondere Stufen im Paradies (al-wasīla wa l-faḍīla) beschert sein. Auch hat er (s) das beste Buch Allahs offenbart bekommen, Sein bestes Gesetz und Seine beste Glaubensordnung. Ebenso machte Allah (t) Muhammads Umma zur besten Umma, die der Menschheit je hervorgebracht wurde, und vereinte im Gesandten und seiner Gefolgschaft alle Eigenschaften der Würde und Güte, die unter den früheren Völkern zwar verstreut zu finden waren, aber nie ihr generelles Charakteristikum bildeten.
Es ist eine Voraussetzung für jeden Muslim, dass er Allah (t) und Seinen Gesandten (s) mehr liebt als alles andere auf dieser Welt. Wie wertvoll und lieb ihm sein eigenes Leben und alles darin auch sein mag – nichts darf der Liebe zu Allah (t) und zu Seinem Gesandten Muhammad (s) nahekommen. Der Gläubige ist verpflichtet, diese Liebe jeden Tag seines Lebens zu hegen.
Diese Liebe zu Allah (t) und Seinem Gesandten (s) ist jedoch untrennbar mit dem Gehorsam ihnen gegenüber verknüpft worden. So bedeutet die Liebe zu Allah und Seinem Gesandten, ihnen vorbehaltlos zu gehorchen.
Der Erhabene sagt: Und wer Allah und dem Gesandten gehorcht, wird mit denen sein, denen Allah Seine Gunst erwiesen hat: mit den Propheten, den Wahrhaftigen, den Märtyrern und den Rechtschaffenen, und diese sind wahrlich eine treffliche Gefährtenschaft! (4:69)
ʿĀʾiša (r) berichtete, dass ein Mann zum Propheten (s) kam und sagte: „O Gesandter Allahs! Du bist mir lieber als meine Familie, meine Kinder und sogar lieber als ich mir selbst. Manchmal sitze ich in meinem Haus und denke an dich. Dann überkommt mich der Wunsch, zu dir zu kommen und dich zu sehen. Wenn ich über deinen und meinen Tod nachdenke, dann weiß ich, dass du im Rang eines Propheten im Paradies sein wirst. Wenn ich aber ins Paradies eintrete, so fürchte ich, dass ich dich nicht sehen werde.“ ʿĀʾiša (r) fuhr fort: „Der Prophet gab dem Mann keine Antwort, bis Allah den (obigen) Vers herabsandte.“ (aṭ-Ṭabarī und andere).
Auch sagt der Erhabene:
Sprich: „Wenn eure Väter, eure Söhne, eure Brüder, eure Frauen, eure Verwandten, das Vermögen, das ihr euch erworben habt, der Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet, und die Wohnstätten, die euch wohl gefallen, euch lieber sind als Allah und Sein Gesandter und das Kämpfen für Seine Sache, dann wartet zu, bis Allah mit Seinem Urteil kommt; und Allah weist den Frevlern nicht den Weg.“ (9:24)
Ibn Kaṯīr erwähnt im Zusammenhang mit diesem Vers eine Überlieferung von Imam Aḥmad, der über Zuhra ibn Maʿbad von dessen Großvater Folgendes berichtet:
Wir waren beim Gesandten Allahs (s), als er die Hand von ʿUmar ibn al-Ḫaṭṭāb hielt. Da sagte ʿUmar zu ihm: „O Gesandter Allahs, du bist mir lieber als alles andere, außer mir selbst.“ Darauf sagte der Prophet: „Keiner von euch wird wahrhaft gläubig sein, ehe ich ihm nicht lieber bin als er sich selbst.“ Und ʿUmar sagte sodann: „Bei Allah, du bist mir lieber als ich mir selbst!“ Darauf sagte der Prophet (s): „Nun ist es soweit, o ʿUmar!“ Und Anas (r) berichtete, dass der Gesandte Allahs (s) sprach:
Drei Eigenschaften gibt es. Wer sie erlangt, der findet die Süße im Glauben: Wem Allah und Sein Gesandter lieber sind als alles andere; wer einen Menschen nur Allahs wegen liebt; und wer es verabscheut, wieder in den Unglauben zu verfallen, wie er es verabscheut, ins Feuer geworfen zu werden. (Übereinstimmend tradiert)
Imam an-Nawawī berichtete in seinem Werk „Šarḥ Muslim“ von Abū Sulaimān al-Ḫaṭṭābī über die Bedeutung der Liebe zum Gesandten: Du bist erst dann aufrichtig in deiner Liebe zu mir, wenn du im Gehorsam zu mir, dich selbst vollständig aufopferst und mein Wohlgefallen über deine Neigungen stellst, auch wenn es dein Verderben bedeutet. Die Gefährten des Gesandten Allahs (s) waren sehr darauf bedacht und wetteiferten um die Ehre, Allah und Seinen Gesandten zum Mittelpunkt ihrer Liebe und Sorge zu machen. Anas (r) berichtete über die Schlacht von Uḥud:
Am Tage der Schlacht von Uḥud zogen sich die Leute vom Propheten zurück. Abū Ṭalḥa stand vor dem Propheten und schirmte ihn mit einem Lederschirm ab. Abū Ṭalḥa war ein starker, erfahrener Bogenschütze, der seinen Pfeilbogen stark und gut gespannt zu halten pflegte. An diesem Tag zerbrach er zwei oder drei Bögen. Wenn ein Mann mit einem Köcher voller Pfeile vorbeikam, sagte der Prophet zu ihm: „Leere ihn vor Abū Ṭalḥa aus.“ Als der Prophet begann, über den Schild hinauszublicken, um den Feind zu beobachten, sagte Abū Ṭalḥa zu ihm: „O Gesandter Allahs, bei allem was dir lieb ist, blicke nicht über den Schirmrand, damit dich keiner der feindlichen Pfeile trifft. Lieber ist es mein Tod als deiner!“ (Übereinstimmend tradiert)
Von Qais wird berichtete, dass er sagte: Ich sah den Arm Ṭalḥas gelähmt; er hatte damit den Propheten am Tag von Uḥud (vor den Pfeilen) beschützt. (al-Buḫārī)
Von Sahl ibn Saʿd (r) wird überliefert (über Quṭaiba ibn Saʿīd, Yaʿqūb ibn ʿAbd ar-Raḥmān und Abū Ḥāzim), dass der Gesandte Allahs (s) am Tag von Ḫaibar sprach:
„Wahrlich, ich werde morgen dieses Banner einem Mann übergeben, durch dessen Hände Allah den Sieg bescheren wird; einem Mann, der Allah und Seinen Gesandten liebt und den Allah und Sein Gesandter lieben.“ Am nächsten Morgen gingen die Muslime zum Gesandten Allahs (s), jeder in der Hoffnung, die Ehre zu haben, das Banner zu erhalten. Da fragte der Prophet (s) nach ʿAlī ibn Abī Ṭālib und ihm wurde gesagt: „O Gesandter Allahs, er klagt über Augenschmerzen“. Doch der Gesandte bestand darauf, ihn zu sehen. ʿAlī (r) wurde zu ihm gebracht. Der Gesandte Allahs spie ihm in die Augen und sprach ein Bittgebet. Da war er plötzlich geheilt, so, als wenn ihn zuvor keine Schmerzen geplagt hätten. Daraufhin übergab der Prophet (s) ihm das Banner und ʿAlī fragte: „O Gesandter Allahs, soll ich sie bekämpfen, bis sie so werden wie wir?“ Der Prophet antwortete ihm: „Geh bedachtsam vor! Wenn du zu ihrem Gelände vorgedrungen bist, dann rufe sie zum Islam auf und setze sie darüber in Kenntnis, welche Pflichten sie Allah gegenüber haben. Denn bei Allah, dass Allah durch dich einen einzigen Mann rechtleitet, ist besser für dich als rote Kamelstuten.“ (übereinstimmend überliefert)
Auch berichtet ibn Ḥibbān überliefert in seinem Ṣaḥīḥ-Werk:
Da kehrte ʿUrwa ibn Masʿūd zu seinen Leuten zurück und sprach: „Mein Volk! Bei Allah, ich war als Abgesandter bei Königen. Ich wurde beim Chosroes , beim Cäsar und beim Negus vorstellig. Bei Allah, ich sah keinen König, den seine Anhänger so verherrlichen wie die Gefährten Muhammads Muhammad verherrlichen. Bei Allah, wenn er sich räuspert, dann fällt sein Auswurf in die Hände eines von ihnen und er reibt sich damit Gesicht und Haut ein. Wenn er ihnen einen Befehl erteilt, so kommen sie ihm eilends nach. Wenn er seine Gebetswaschung vornimmt, so streiten sie sich um das von ihm verwendete Wasser. Wenn er spricht, senken sie in seiner Gegenwart ihre Stimmen, und aus Ehrfurcht meiden sie es, ihn anzusehen […].
Und Anas ibn Mālik (r) berichtet, dass der Gesandte Allahs am Tag von Uḥud mit sieben Männern der anṣār und zwei der Quraiš isoliert wurde. Als die Ungläubigen ihn zu stark bedrängten, rief er: „Wer schlägt sie für uns zurück und ihm gehört das Paradies oder er wird mein Gefährte im Paradiese sein?“ Ein Mann der anṣār trat vor und kämpfte solange, bis er fiel. Und wieder bedrängten die Ungläubigen den Propheten, bis er aufs Neue rief: „Wer schlägt sie für uns zurück und ihm gehört das Paradies oder er wird mein Gefährte im Paradiese sein?“ Ein Mann der anṣār trat neuerlich hervor und kämpfte solange, bis er fiel. Dies setzte sich fort, bis alle sieben gefallen waren. Da sagte der Gesandte Allahs zu seinen beiden Gefährten: „Unseren Freunden sind wir wahrlich nicht gerecht geworden.“ (Muslim)
Von ibn Sīrīn wird berichtet, der sagte: Ich sprach zu ʿUbaida: „Wir haben etwas vom Haar des Propheten. Wir erhielten es von Anas oder dessen Angehörigen.“ Darauf sagte er: „Ein Haar von ihm zu besitzen, ist mir wahrlich lieber als das Diesseits und alles, was sich darin befindet.“ (al-Buḫārī)
Von Tariq Ibn Shihab wird berichtet, dass er sagte: Ich hörte, wie ibn Masʿūd erzählete: Ich war Zeuge eines Ereignisses mit al-Miqdād ibn al-Aswad, wo es mir lieber gewesen wäre, selbst an dessen Stelle zu sein, als alles, was dem gleichkäme. Er kam zum Propheten (s), als dieser zum Kampf gegen die Götzendiener aufrief, und sprach: „Wir werden dir nicht das sagen, was das Volk Mose sagte: Geh du doch mit deinem Herrn und kämpft (5:24); sondern wir werden rechts und links von dir, vor und hinter dir kämpfen.“ Ich sah, wie sich das Gesicht des Propheten (s) erhellte und er sich über das Gesagte freute. (al-Buḫārī)
Es ist eine Tragödie, dass die westlichen Medien heute unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit unseren geliebten Gesandten Muhammad (s), seine Familie, den Koran, die islamische Scharia und somit die gesamte Umma verhöhnen können. Ihre Ignoranz hat weiter zugenommen und ihre Arroganz hat neue Dimensionen erreicht. Dies ist nur deshalb möglich, weil die Herrscher in der islamischen Welt weder dazu bereit noch in der Lage sind, Widerstand zu leisten. Stattdessen bleiben sie untätig und schweigen, wenn die kuffār unseren geliebten Propheten (s) beleidigen und verhöhnen.
Im Jahr 1913, als das Osmanische Kalifat angeschlagen war und sich in einem geschwächten Zustand befand, erwog der englische Schriftsteller George Bernard Shaw, ein Buch gegen den Propheten Muhammad (s) zu schreiben. Doch die bloße Existenz des Kalifats war abschreckend genug, ihn davon abzuhalten.
In seinem Tagebuch von 1913 schreibt Shaw: Ich hegte schon lange den Wunsch, das Leben von Muhammed zu dramatisieren. Aber die Möglichkeit, dass ein Protest des türkischen Botschafters – oder die Angst davor – Lord Chamberlain dazu veranlassen könnte, die Genehmigung für ein solches Stück zu verweigern, hielt mich davon ab. [Hesketh Pearsons Biographie über George Bernard Shaw]
Solche Bedenken hatte man damals hinsichtlich der schwerwiegenden Folgen eines Versuchs, den Gesandten Allahs zu beleidigen und den Islam und die Muslime damit anzugreifen. Heute aber ist dies gang und gebe.
Wenn wir wollen, dass die Ehre des Propheten (s) gewahrt bleibt und die Menschen ein richtiges Verständnis von ihm erlangen, dann müssen wir uns aktiv dafür einsetzen. Wir müssen allen Menschen um uns herum – auch und vor allem im Westen – eine richtige Vorstellung von der ausgezeichneten Sunna des Gesandten Allahs vermitteln. Es ist an der Zeit, dass die Muslime im Westen das Leben des Propheten (s) im Detail studieren und dieses Wissen nutzen, um den Islam zu verbreiten und ihn gegen die falschen und böswilligen Darstellungen der westlichen Medien zu verteidigen.
Jedoch liegt der einzige Weg, um die Ehre des Propheten (s) effektiv und dauerhaft zu schützen, in der Errichtung des Islamischen Staates. Dieser sollte das ultimative Ziel für das Engagement jedes Muslims sein. Denn nur ein rechtgeleitetes Kalifat nach dem Plan des Prophetentums wird in der Lage sein, die Ehre des Propheten (s) und die Würde des Islam heute und für immer zu wahren.