Unter ihnen finden wir sowohl individuelle als auch kollektive Bespiele für Ausdauer, Entbehrung, Opferbereitschaft und Standhaftigkeit. Die ṣaḥāba (Gefährten des Gesandten) sind Paradebeispiele für unerschütterlichen īmān (Glauben), taqwā (Gottesfurcht) und tawakkul (Gottvertrauen). Um einen Eindruck davon zu bekommen, müssen wir uns nur ansehen, was die ṣaḥāba (r) gemeinsam mit dem Propheten (s) in den frühen Tagen der daʿwa (Aufruf zum Islam) in Mekka durchmachten. Mindestens ebenso beeindruckend ist auch ihr Engagement nach der hiğra (Auswanderung) des Propheten nach Medina, als er (s) dort den Islamischen Staat gründete. Wobei die ṣaḥāba (r) wesentlich dazu beitrugen, dass sich der Islam in der Folge auf der gesamten arabischen Halbinsel ausbreitete. Darauf nehmen die folgenden āyāt und Hadithe Bezug:
Es sprach der Gesandte Allahs (s):
«خَيْرُ النَّاسِ قَرْنِي، ثُمَّ الَّذِينَ يَلُونَهُمْ، ثُمَّ الَّذِينَ يَلُونَهُمْ»
Die besten Menschen sind meine Generation, dann diejenigen, die auf sie folgen, und dann die Generation, die nach diesen kommt.[al-Buḫārī]
In der Sure at-Tauba sagt der Erhabene:
﴿وَالسَّابِقُونَ الْأَوَّلُونَ مِنَ الْمُهَاجِرِينَ وَالْأَنْصَارِ وَالَّذِينَ اتَّبَعُوهُمْ بِإِحْسَانٍ رَضِيَ اللَّهُ عَنْهُمْ وَرَضُوا عَنْهُ وَأَعَدَّ لَهُمْ جَنَّاتٍ تَجْرِي تَحْتَهَا الْأَنْهَارُ خَالِدِينَ فِيهَا أَبَدًا ۚ ذَلِكَ الْفَوْزُ الْعَظِيمُ﴾
Die Allerersten, die ersten der Auswanderer und Unterstützer, und jene, die ihnen auf die beste Art gefolgt sind – mit ihnen ist Allah wohl zufrieden und sie sind wohl zufrieden mit Ihm. Ihnen hat Er Gärten bereitet, durch welche Bäche fließen. Darin sollen sie verweilen – auf ewig und immerdar. Und das ist der gewaltige Gewinn.[9:100]
Der Hadith beschreibt uns den Status, den der Prophet (s) seinen Gefährten (r) zuerkannte, und der Koranvers bekräftigt die einzigartige Stellung der ṣaḥāba (r), die sie bei Allah (t) innehaben. Zudem wurden unter den ṣaḥāba (r) einige als „al-ʿašara al-mubaššarūn“ bezeichnet. Dies sind jene zehn Gefährten des Gesandten (s), denen das Paradies bereits zu Lebzeiten versprochen wurde. Dieser Status wurde ihnen aufgrund ihrer Hingabe und Aufopferung für den Islam verliehen. ʿAbd ar-Raḥmān ibn ʿAuf berichtet, dass der Prophet (s) sprach:
«أبو بكرٍ في الجنّةِ وعُمر في الجنّة وعثمان في الجنّةِ وعليٌّ في الجنّةِ وطَلحةُ في الجنّة والزّبير في الجنّة وعَبْدُ الرَّحْمنِ بنُ عوفٍ في الجَنَّةِ وسَعْدُ بنُ أبي وقَّاصٍ في الجَنَّةِ وأَبُو عُبَيْدَةَ بنُ الجَرَّاحِ في الجَنَّةِ وسَعِيْدُ بنُ زيدٍ في الجَنَّةِ»
Abū Bakr ist im Paradies, ʿUmar ist im Paradies, ʿUṯmān ist im Paradies, ʿAlī ist im Paradies, Ṭalḥa ist im Paradies, az-Zubair ist im Paradies, ʿAbd ar-Raḥmān ibn ʿAuf ist im Paradies, Saʿd ibn Abī Waqqāṣ ist im Paradies, Abū ʿUbaida ibn al-Ğarrāḥ ist im Paradies und Saʿīd ibn Zaid ist im Paradies.[at-Tirmiḏī]
Die ṣaḥāba (r) waren solch großartige Persönlichkeiten – insbesondere die zehn unter ihnen, denen das Paradies versprochen wurde – dass die nachfolgenden Generationen ihre Kinder nach ihnen benannten und immer noch benennen. Es ist keine Seltenheit, dass einem muslimischen Kind der Name eines Gefährten gegeben wird. Auch heutzutage geschieht dies in der Hoffnung, dass sich das Kind den entsprechenden Gefährten zum Vorbild nimmt und sich dessen Charakterzüge aneignet.
Es gibt jedoch ein wesentliches Element, das man oftmals übersieht, wenn man über die ṣaḥāba (r) spricht. Korrekterweise heißt es, dass die ṣaḥāba (r) Gefährten des Propheten Muḥammad (s) waren. Doch worin waren sie seine Gefährten? Eigentlich sollten wir uns fragen, was genau die Beziehung zwischen Muḥammad (s) und seinen Gefährten (r) definierte?
Zweifellos sprechen die Verdienste der ṣaḥāba (r) für sich und bedürfen keiner weiteren Erklärung. Was sie jedoch zu großartigen Persönlichkeiten gemacht hat, war ihre besondere Beziehung zum Propheten (s). Daher muss die drängende Frage beantwortet werden, worin genau die ṣaḥāba (r) den Gesandten Allahs (s) begleitet haben?
Unser Bekenntnis (šahāda) lautet: „Lā ilāha ill Allāh Muḥammadun rasūlullāh“. Buchstäblich übersetzt bedeutet dies: „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Muḥammad ist Sein Gesandter“. Indem wir die šahāda aussprechen, bezeugen wir diese Tatsache zweifellos. Aus unserem Bekenntnis geht also deutlich hervor, dass unser Prophet Muḥammad (s) ein Gesandter Allahs (t) ist. Obendrein wird Muḥammad (s) im gesamten Koran von Allah (t) stets als Sein Gesandter bezeichnet.
So sagt der Erhabene in der Sure al-Anbiyāʾ:
﴿وَمَا أَرْسَلْنَاكَ إِلَّا رَحْمَةً لِلْعَالَمِينَ﴾
Und Wir entsandten dich nur als Barmherzigkeit für die Weltenbewohner.[21:107]
Dieser Vers belegt, dass der Prophet Muḥammad (s) eine einzigartige Rolle als Gesandter einnimmt, weil seine Botschaft als einzige universeller Natur ist. Anders als bei den jüdischen Propheten, deren Botschaft allein für ihr Volk bestimmt war, ist die Botschaft, mit der Muḥammad (s) entsandt wurde, an alle Weltenbewohner ergangen. Die Tatsache, dass es sich bei der Botschaft des Islam um eine universelle Botschaft handelt, ist unter allen göttlichen Botschaften einzigartig. Darüber hinaus wird der Islam als „Barmherzigkeit“ beschrieben. Demnach stellt die Befolgung und Umsetzung des Islam einen Segen für die gesamte Menschheit dar.
Auch sagt der Erhabene in Sure aḏ-Ḏāriyāt:
﴿فَفِرُّوا إِلَى اللَّهِ ۖ إِنِّي لَكُمْ مِنْهُ نَذِيرٌ مُبِينٌ﴾
So flieht zu Allah! Wahrlich, ich bin euch ein deutlicher Warner von Ihm.[51:50]
Dieser Vers sagt uns, dass Muḥammad (s) als Warner gekommen ist, um die Menschen zu Allah (t) aufzurufen. Und wer diesen Ruf zurückweist, der entfernt sich von Ihm. Auch erwartet diejenigen, die den Islam ablehnen, eine große Strafe, denn der Prophet (s) wird von Allah (t) als Warner beschrieben. Die Rolle Muḥammads (s) zeigt sich auch in der Begebenheit, als er (s) die Bewohner Mekkas zum Berg Ṣafā rief und sie fragte:
«أرَأَيْتَكُمْ لو أخْبَرْتُكُمْ أنَّ خَيْلًا بالوَادِي تُرِيدُ أنْ تُغِيرَ علَيْكُم؛ أكُنْتُمْ مُصَدِّقِيَّ؟ قالوا: نَعَمْ، ما جَرَّبْنَا عَلَيْكَ إلَّا صِدْقًا، قالَ: فإنِّي نَذِيرٌ لَكُمْ بيْنَ يَدَيْ عَذَابٍ شَدِيدٍ»
„Sagt mir, wenn ich euch berichten würde, dass sich hinter diesem Berg eine Gruppe von Reitern befindet, würdet ihr mir glauben?“ „Gewiss!“, antworteten die Mekkaner, „Denn wir haben dich immer nur die Wahrheit sagen hören.“ Daraufhin verkündete der Prophet (s) den versammelten Mekkanern: „Ich wurde zu euch als deutlicher Warner entsandt, um euch vor einer bevorstehenden Strafe zu warnen.“[al-Buḫārī]
Auf diese Weise warnte der Prophet (s) die Bewohner Mekkas vor der Strafe Allahs (t), sollten sie die Botschaft des Islam dennoch ablehnen.
Schließlich sagt Allah (t) in der Sure al-Aḥzāb:
﴿وَلَكِنْ رَسُولَ اللَّهِ وَخَاتَمَ النَّبِيِّينَ﴾
Vielmehr ist er der Gesandte Allahs und das Siegel der Propheten.[33:40]
Das arabische Wort ḫātam (Siegel), das in diesem Vers verwendet wurde, lässt sich interpretieren als „das Letzte“, „das Endgültige“, als „Siegel“, im Sinne eines Stempels, der ein Dokument besiegelt oder eines Autoritätssiegels, das einem Dokument den offiziellen Charakter verleiht. Auch andere, ähnliche Bedeutungen sind noch vorhanden. Somit wissen wir, dass Muḥammad (s) der letzte Gesandte und Prophet Allahs ist, wobei die Reihe der Gesandten und Propheten mit Adam (s) beginnt und mit Muḥammad (s) endet. Zudem wissen wir, dass die Botschaft, die von unserem Propheten (s) verkündet wurde, eine universelle Botschaft an die gesamte Menschheit ist. Sie stellt eine Gnade für sie alle dar. Und die ṣaḥāba (r) gelten weder als Propheten noch Gesandte, sondern als Gefährten des Gesandten Allahs (s). Sie agierten als Unterstützer in der daʿwa des Propheten (s) und halfen ihm bei der Vermittlung des Islam. Es gibt zahlreiche Berichte darüber, welche bedeutsam die ṣaḥāba (r) bei der Verbreitung des Islam spielten. Dennoch beschränkte sich ursprünglich der Befehl zur Verkündung der Botschaft des Islam allein auf den Propheten (s). So befahl der Erhabene dem Propheten (s) in Sure al-Muddaṯṯir:
﴿قُمْ فَأَنْذِرْ﴾
Stehe auf und warne.[74:2]
Charakteristisch für den Islam ist, dass er von Allah (t) definiert und offenbart wurde, wobei Er (t) den Islam als Barmherzigkeit für die Menschheit offenbart hat. Ebenso sticht hervor, dass der Islam als Maßstab konzipiert wurde, um zwischen Recht und Unrecht unterscheiden zu können. Zudem ist er als Wahrheit gekommen, um die Falschheit zu eliminieren. Folglich bedeutet dies, dass der Islam offenbart wurde, um über alle anderen Lehren, Ideen, Religionen, Bräuche und Werte zu herrschen, d. h. über alles, was ihm nicht entsprungen ist.
Der Erhabene sagt in der Sure at-Tauba:
﴿هُوَ الَّذِي أَرْسَلَ رَسُولَهُ بِالْهُدَى وَدِينِ الْحَقِّ لِيُظْهِرَهُ عَلَى الدِّينِ كُلِّهِ وَلَوْ كَرِهَ الْمُشْرِكُونَ﴾
Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der wahren Glaubensordnung entsandt hat, um sie über alle (anderen) Glaubensordnungen obsiegen zu lassen – auch wenn es den Götzendienern zuwider ist.[9:33]
Dies ist das Verständnis, das die ṣaḥāba (r) vom Islam hatten, und deshalb bemühten sie sich unermüdlich, den Islam zu verkünden, obwohl die Verpflichtung zur Verkündung des Islam ursprünglich beim Propheten (s) lag. Dieses hingebungsvolle Engagement der ṣaḥāba (r) zeigt sich unter anderem am mutigen Beispiel von ʿAbdullāh ibn Masʿūd (r). So meldete er sich freiwillig und eilte zur Kaaba, um dort die Sure ar-Rahman laut zu rezitieren. Als die ṣaḥāba (r) ihn warnten: „Wir haben Angst um dich! Lieber wäre uns jemand, der einen Stamm hat, um vor ihrem Übel geschützt zu sein.“, antwortete ʿAbdullāh ibn Masʿūd (r): „Allah wird mich beschützen und mich vorm Bösen bewahren.“ Dann ging er zum Stand Abrahams neben der Kaaba und rezitierte die Sure ar-Raḥmān. Sobald die Quraisch dies bemerkten, hetzten sie ihre Schläger auf ihn und ʿAbdullāh ibn Masʿūd (r) wurde verprügelt. Als die ṣaḥāba (r) sein zerschrammtes und zerschlagenes Gesicht sahen, sagten sie: „Das ist es, was wir befürchtet hatten“. Doch ʿAbdullāh ibn Masʿūd (r) erwiderte nur: „Den Feinden Allahs geht es in diesem Augenblick nicht besser als mir. Wenn ihr wollt, werde ich morgen erneut hinausgehen und das Gleiche tun“.
Ebenso ist Muṣʿab ibn ʿUmair (r), der als der Prinz von Mekka bezeichnet wurde, ein Beispiel für die Tapferkeit der ṣaḥāba (r). Er entstammte einer angesehenen und wohlhabenden Familie Mekkas, genoss in seiner Kindheit und Jugend immensen Luxus, trug feinste Kleidung und edelste Düfte. Musab (r) war der begehrteste Junggeselle Mekkas. Doch nachdem er den Islam angenommen hatte, wurde er vor die Tür gesetzt und musste auf jeglichen Wohlstand verzichten, um den Islam praktizieren und vermitteln zu können. Musab (r) ging als Pionier des Islam nach Medina (damals noch Yaṯrib genannt) und bereitete dort den Weg für die Gründung des ersten islamischen Staates vor. In Medina widmete er sich hingebungsvoll der daʿwa und berichtete allen Bewohnern vom Gesandten Allahs (s) und von der Offenbarung. Sein unermüdliches Engagement war so erfolgreich, dass er bereits nach einem Jahr mit der frohen Botschaft zum Propheten (s) zurückkehren und ihm berichten konnte: „Es gibt keinen einzigen Haushalt in Yaṯrib, der nicht von diesem Glauben oder dem Gesandten gehört hätte.“ [1]
Dank der Vorarbeit von Muṣʿab (r) kamen die anṣār nach Mekka, um ihr islamisches Bekenntnis zu bestätigen und dem Propheten (s) die Treue zu schwören. Muṣʿab ibn ʿUmair (r) fiel in der Schlacht von Uḥud als Märtyrer. Der Prophet (s) weinte, als er seinen Leichnam sah. Muṣʿabs bescheidene Kleidung reichte nicht aus, um seinen gesamten Körper zu bedecken. Als seine Kleidung hochgezogen wurde, um sein Gesicht zu bedecken, wurden seine Waden und Füße entblößt, und als man seine Kleidung herunterzog, um seine Waden und Füße zu bedecken, kamen sein Gesicht und sein Oberkörper zum Vorschein. Hier lag jener Mann, der einst als Prinz von Mekka bekannt war, der jedoch auf allen Prunk verzichtete, um den Islam anzunehmen. Muṣʿab ibn ʿUmair (r) ist auch jener Mann, auf den sich Allah (t) in Sure al-Aḥzāb bezog, als Er (t) sagte:
﴿مِنَ الْمُؤْمِنِينَ رِجَالٌ صَدَقُوا مَا عَاهَدُوا اللَّهَ عَلَيْهِ ۖ فَمِنْهُمْ مَنْ قَضَى نَحْبَهُ وَمِنْهُمْ مَنْ يَنْتَظِرُ ۖ وَمَا بَدَّلُوا تَبْدِيلًا﴾
Unter den Gläubigen gibt es Männer, die das wahr gemacht haben, wozu sie sich Allah gegenüber verpflichtet hatten. Manche von ihnen haben ihr Gelübde erfüllt, und manche harren noch aus; nichts aber haben sie verändert.“[333:23]
Dieser gerade erst 21 Jahre alte Gefährte (r) hat auf seinen privilegierten Lebensstil, seinen sozialen Status und sogar auf die Unterstützung seiner einflussreichen Familie verzichtet, um dazu beizutragen, dass sich der Glaube Allahs (t) verbreitet. Obwohl das Engagement dieser beiden ṣaḥāba (r) außergewöhnlich ist, stellen ihre Beispiele keine Ausnahme, sondern die Regel unter den Gefährten des Gesandten Allahs (s) dar. Auch alle anderen ṣaḥāba (r) waren bereit, ihr Leben für den Islam und den Propheten (s) zu opfern. Ihr irdisches Dasein haben sie nur einem Zweck gewidmet: der Verkündung der Botschaft des Islam. Sie waren also nichts anderes als die Gefährten des Gesandten (s) in der daʿwa, und das, was sie außergewöhnlich machte, war ihr Einsatz für den Islam. Dies ist auch der Grund, warum man sich heute noch an sie erinnert und weshalb sie nach wie vor ein immenses Ansehen genießen. Selbst in unserer Generation benennen die Muslime ihre eigenen Kinder nach ihnen – in der Hoffnung, dass sie es diesen Männern gleichtun.
Ähnlich wie einst die ṣaḥāba (r) sich aufopferten, müssen auch die heutigen Muslime einen Beitrag für die Wahrung und Verbreitung des Islam leisten. Auch heute wird der Islam offen angegriffen, ohne dass seine Feinde Konsequenzen befürchten müssten oder ernsthafte Gegenwehr erführen. Erneut wird das Bild des Islam verzerrt, indem man unseren dīn mit Gewalt, Rückständigkeit, Unterdrückung und anderen negativen Assoziationen verbindet. Ebenso wie einst die Quraisch dies versuchten, geben sich auch heute westliche Regierungen große Mühe, sich selbst und die eigene Lebensweise vor dem Einfluss des Islam zu schützen. Daher greifen sie diverse Aspekte des Islam an, um sie aus dem Leben der Muslime zu eliminieren und die Menschen vom Islam abzuschrecken, da sich die Lebensweise des Islam mit der säkularistischen Lebensweise des Kapitalismus nicht vereinbaren lässt.
Wenn wir als Angehörige dieser Umma so außergewöhnlich sein wollen wie die ṣaḥāba (r), dann reicht es nicht aus, nur ihre Namen zu tragen. Vielmehr müssen wir sie auch in ihren Taten nachahmen und in gleicher Weise für den Islam eintreten, wie die Gefährten des Gesandten (s) für diesen dīn eingetreten sind. Auch wir müssen den Islam so verkünden, wie er verkündet werden soll und wie er von den ṣaḥāba (r) verkündet wurde. Ebenso wie die Gefährten des Gesandten (s) gehören auch wir einem Glauben an, der für die gesamte Menschheit offenbart wurde. So sagt der Erhabene in der Sure at-Tauba:
﴿هُوَ الَّذِي أَرْسَلَ رَسُولَهُ بِالْهُدَى وَدِينِ الْحَقِّ لِيُظْهِرَهُ عَلَى الدِّينِ كُلِّهِ وَلَوْ كَرِهَ الْمُشْرِكُونَ﴾
Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der wahren Glaubensordnung entsandt hat, um sie über alle (anderen) Glaubensordnungen obsiegen zu lassen – auch wenn es den Götzendienern zuwider ist.[9:33]
Aus dem Leben der ṣaḥāba (r) können wir Mut schöpfen. Ihr Bespiel vermittelt uns die Fähigkeit, mit der breiteren Gemeinschaft in Kontakt zu treten. Indem auch wir uns mit den intellektuellen Argumenten des Islam bewaffnen, können wir der Propaganda westlicher Regierungen die Stirn bieten. Dadurch schaffen wir es, den Muslimen wieder Zuversicht zu geben, und den Nichtmuslimen ihre Illusionen zu nehmen. Ebenso wie die ṣaḥāba (r), können und müssen auch wir aufzeigen, wie dringend der Islam benötigt wird, um die Probleme der breiteren Gesellschaft zu lösen.
Darüber hinaus sollte ein Muslim den Mut der ṣaḥāba (r) haben, unverblümt zu sagen, dass die Abwesenheit des Islam in unserem täglichen Leben das entscheidende Problem der heutigen Welt ist. Wir müssen uns klar werden, dass wir nur dann auf Allahs Barmherzigkeit hoffen können, wenn wir den Islam in seiner Gesamtheit im diesseitigen Leben umsetzen. Zweifellos können wir diese Aufgabe nur dadurch verwirklichen, indem wir das Kalifat errichten. Ebenso wie der Gesandte Allahs (s) und seine Gefährten (r) sich für die Errichtung des Islamischen Staates eingesetzt haben, müssen auch wir uns dessen Errichtung einsetzen. Erst wenn wir uns wieder unter dem Schutzschirm des Kalifen befinden, wird das Leben, das Eigentum und die Ehre der Muslime und der Schutzbefohlenen in Sicherheit sein.
Der Erhabene sagt:
﴿ادْعُ إِلَى سَبِيلِ رَبِّكَ بِالْحِكْمَةِ وَالْمَوْعِظَةِ الْحَسَنَةِ ۖ وَجَادِلْهُمْ بِالَّتِي هِيَ أَحْسَنُ ۚ إِنَّ رَبَّكَ هُوَ أَعْلَمُ بِمَنْ ضَلَّ عَنْ سَبِيلِهِ ۖ وَهُوَ أَعْلَمُ بِالْمُهْتَدِينَ﴾
Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und disputiere mit ihnen in bester Weise. Wahrlich, dein Herr weiß am besten, wer von Seinem Wege abirrt, und Er kennt am besten die Rechtgeleiteten.“[16:125]
[1] Muḥammad – Das Leben des Propheten (s) von Ibn Kathir