Westliche Konzeptionen Die Paten der Meinungsfreiheit stehen auf wackligen Beinen

Obwohl alle Muslime durch Hassreden bedroht sind, drehen die glühenden Laizisten in den europäischen Regierungen und Medien den Spieß einfach um und beschuldigen wieder einmal die Muslime, die Meinungsfreiheit zu bedrohen.

Seit Jahrzehnten sind wir diversen Anschuldigungen ausgesetzt und stehen als Umma unter Pauschalverdacht. Inzwischen wird von uns obendrein erwartet, stillschweigend hinzunehmen, dass unser Prophet (s) schonungslos beleidigt und unser heiliges Buch in aller Öffentlichkeit verbrannt wird. All dies geschieht unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit, wobei dieser Begriff selbst voller Widersprüche ist. Und so ist es wenig überraschend, dass sogar den Paten der Meinungsfreiheit kein vernünftiges Argument zu ihrer Verteidigung einfällt. Stattdessen können sie nur ein paar Scheinargumente vorbringen, die lediglich Emotionen ansprechen. So „argumentieren“ sie oftmals, dass die Muslime ihren Kolonialherren dankbar sein sollten, da diese viel freundlicher zu ihnen seien, als etwa die Regime in Saudi-Arabien oder Afghanistan. Um ihre Schandtaten zu rechtfertigen, bedienen sie sich gerne pseudo-intellektueller Argumente. So heißt es in den westlichen Medien allzu oft, dass auf die Empfindlichkeiten von Muslimen einfach keine Rücksicht genommen werden könne. Selbst wenn eine Äußerung den Kern unseres Glaubens beleidigt, fühle man sich in einer freien Welt verpflichtet, diese trotzdem zu publizieren. Denn ein prinzipielles Verbot von Beleidigungen würde angeblich einen Dominoeffekt auslösen und schnell dazu führen, dass fast jede Aussage verboten wird. Um die Meinungsfreiheit nicht zu gefährden, zieht man es im Westen daher vor, der freien Rede keine Einschränkungen aufzuerlegen, da man nicht wüsste, wo genau die Grenze gezogen werden sollte?

Doch in Wirklichkeit wird die Grenze haarscharf gezogen, und zwar von eben diesen säkularen Fanatikern. Dabei kann alles gesagt werden, was ihnen selbst nützlich ist. Immerhin kennen Leute mit säkularer Einstellung nur ein einziges Kriterium: den persönlichen Nutzen. So herrscht im Westen einerseits eine zügellose Meinungsfreiheit und andererseits werden unliebsame Aussagen ausnahmslos zensiert. Während diese Widersprüche für alle Muslime offensichtlich sind, scheinen säkularen Kräfte selbst blind dafür zu sein. Dieses Phänomen ist auf die unterschiedlichen Interessen der säkularen Eliten und der einfachen Muslime zurückzuführen. Tatsächlich stimmen inzwischen die Interessen fast aller einfachen Bürger im Westen kaum mit denen ihrer herrschenden Eliten überein. Ironischerweise werden Versuche, diese Kluft aufzuzeigen, einfach zensiert und kritische Aussagen von der Meinungsfreiheit ausgenommen. So werden immer mehr Gesetze erlassen, um alle Arten von Äußerungen gegen Juden oder gegen das offizielle Narrativ des Holocausts einzuschränken bzw. zu verbieten. Auch werden Äußerungen verboten, wenn sie den Interessen der kleinen, aber mächtigen Eliten entgegenstehen. Gleichzeitig bleibt dem einfachen Bürger im Westen die uneingeschränkte Freiheit, den Islam und die Muslime zu beleidigen und zu verunglimpfen. Diese seltene Ausnahme hält sich wacker, obwohl sie boshafter Natur ist und auf hasserfüllten Motiven beruht.

Es wirkt, als dürfte man sich frei äußern, es sei denn, man ist Muslim. Wenn man dann noch als solcher auf die Widersprüche in Theorie und Praxis der westlichen Redefreiheit hinweist, hat man schon gar kein Recht mehr auf freie Meinungsäußerung.

Die Freiheit, Andersgläubige zu beleidigen, ist keineswegs ein Merkmal einer fortschrittlichen Zivilisation. Vielmehr ist diese „Freiheit“ ein minderwertiges Nebenprodukt einer Ideologie, die nicht in der Lage ist, mit Unterschieden umzugehen. Systembedingt verfügt der Säkularismus über keine Kriterien, die klar definieren, was angemessen ist und was nicht. Um zu bestimmen, was gesagt werden kann, bleibt dem Westen daher keine andere Wahl, als sich auf den demokratischen Prozess zu verlassen. Und so muss er einer Ansicht gestatten, alle anderen zu dominieren und zu unterdrücken, nur weil sie an einem bestimmten Tag eine größere Schar von Anhängern findet. Ob eine solche Mehrheitsmeinung auf rationalem Wege oder durch Manipulation zustande gekommen ist, spielt im säkularen Westen nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist nur, dass ein Standpunkt massentauglich ist und den demokratischen Prozess durchläuft.

Muslime sollten sich keinesfalls dazu hinreißen lassen, die Idee der Pöbelherrschaft zu unterstützen. Ebenso wenig besteht unsere Aufgabe darin, die gescheiterte Idee der Redefreiheit zu verteidigen. Denn dadurch wären wir nur ein Instrument in dem verzweifelten Versuch, die Mängel der Demokratie zu verbergen. Schließlich wurde uns die Wahrheit vom Herren der Welten bereits offenbart und die Gläubigen wissen, dass sich nur darin echte Lösungen für alle Probleme der Menschheit finden. Daher sollten wir uns nicht schämen, für die Wahrheit einzustehen und ihre überlegenen Werte einzufordern. Der Islam ist nicht darauf angewiesen, von einer intellektuell bankrotten Ideologie wie dem Säkularismus bestätigt zu werden. Immerhin hat die erhabene islamische Kultur ihre Überlegenheit gegenüber allen anderen Ideen und Ideologien längst unter Beweis gestellt.

﴿هُوَ الَّذِي أَرْسَلَ رَسُولَهُ بِالْهُدَى وَدِينِ الْحَقِّ لِيُظْهِرَهُ عَلَى الدِّينِ كُلِّهِ وَلَوْ كَرِهَ الْمُشْرِكُونَ

Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der wahren Glaubensordnung entsandt hat, um sie über alle (anderen) Glaubensordnungen obsiegen zu lassen – auch wenn es den Götzendienern zuwider ist.[61:9]