Verlautbarungen Aufruf an die Muslime in Europa

Wir sind Muslime in Europa. Viele von uns haben hier das Licht der Welt erblickt, ihre Kindheit und Jugend verbracht, besuchten hier die Schulen und Universitäten und entwickelten hierzulande ihre gesamte Lebensperspektive.

Wir sind Muslime in Europa. Viele von uns haben hier das Licht der Welt erblickt, ihre Kindheit und Jugend verbracht, besuchten hier die Schulen und Universitäten und entwickelten hierzulande ihre gesamte Lebensperspektive. Auch wenn viele von uns die Sprache unserer Väter vielleicht noch beherrschen, so ist sie doch nicht wirklich die unsere. Wenn wir ehrlich sind, können wir uns mit ihr in der Familie verständigen, mehr jedoch nicht. Die abendländische Kultur ist uns wohl bekannt. Wir sind mit der Demokratie und den Menschenrechten vertraut, wissen was ein säkularer Staat ist und kennen ihre Dichter, Denker und Philosophen.
Doch was bedeutet das? Bedeutet es, dass für uns Muslime, die wir im Westen leben, der Din Allahs nicht gelte und angepasst werden müsste? Müssen wir unser Leben dem Westen angleichen, unseren Din nach europäischen Werten modifizieren und uns der Herrschaft des Westens komplett unterordnen? So zumindest der Tenor der gesamten europäischen Migrationspolitik. Täten wir dies, lebten wir in Frieden und völliger Glückseligkeit. Wir müssten jedoch dabei akzeptieren, dass wir mit den Muslimen der islamischen Welt nichts gemein haben. Sie hätten ihren antiken Din, wir unseren europäischen. Sie hätten ihre Welt von Gewalt und Rückständigkeit, wir unsere modegerechte europäische.
Ich werde hier nicht jene irregeleiteten Ideen widerlegen – dies haben andere zur Genüge getan. Stattdessen muss uns unsere Situation bewusst werden. Die Muslime aus unseren Heimatländern sehen Europa oftmals als einen glänzenden Hafen des Wohlstands und des Friedens, ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Als einen Ort, an dem die Gerechtigkeit herrscht und jeder Mensch ein Leben in Gleichheit führen darf – frei von Unterdrückung und Gewalt. Doch sehen sie nicht, was sich hinter dieser glänzenden Fassade verbirgt.
In Europa wird unser Geist Tag für Tag vergiftet. Alltäglich geschehen Dinge, die kein aufrichtiges Auge sehen, kein rechtschaffendes Ohr hören darf. Europa ist das Zentrum des Atheismus, kein Ort auf der gesamten Welt ist so gottlos wie Europa. Hier ist der Ort, an dem die Arroganz und Dekadenz des Unglaubens ihren Höhepunkt finden. Der Muslim in Europa ist umringt von einem Sündenpfuhl, triefend von Haram und Kufr – bei Tag, bei Nacht, zu jeder Uhrzeit, an jedem Ort. Wir wachsen hier auf und von Beginn unseres Lebens an wird unser Geist geschändet durch ihre Gedanken, ihre Werte und ihre Versuche, uns in ihre Gesellschaft zu assimilieren. Doch ohnehin ist der Gedanke, Europa sei ein Ort des Friedens und der Gerechtigkeit von Oberflächlichkeit und Realitätsverdrängung geprägt.
Unsere Geschwister werden – hier in Europa – tagtäglich gedemütigt, mit Unrecht behandelt und entwürdigt. Wir werden überwacht, eingeschränkt und stigmatisiert. Die Erziehung unsere Kinder nach islamischem Vorbild wird uns verwehrt. Wir werden daran gehindert, uns ein islamisches Äußeres zu geben. Kurzum, uns wird verwehrt, unseren Din auszuleben. Wir werden eingesperrt, verfolgt und attackiert. Das, was Europa uns gibt, ist kein Leben in Frieden und schon gar keines in Gerechtigkeit. Doch nicht nur auf die hier lebenden Muslime hat Europa es abgesehen. Von hier stammen so viele der Truppen, die in unsere Länder eingefallen sind, unsere Brüder und Schwestern quälen, foltern, vergewaltigen, töten und immer weiter setzen sie so viel daran, uns als Teil dieser ehrenlosen Armee von Kinderschlächtern und –schändern anzuwerben, sodass wir selbst und unsere Identität sich in ihrer Gesellschaft auflösen mögen. Dies hat uns schon Allah, der über allem Erhabene, angekündigt:
„Sie wünschen, dass ihr genauso ungläubig werdet, wie sie auch ungläubig sind, sodass ihr gleich seid.“ (Sura 4, Aya 89)
Nun, was bedeutet es also, ein europäischer Muslim zu sein? All das hinzunehmen, unseren Din Stück für Stück, Gesetz für Gesetz, Hukm für Hukm fallen zu lassen? Uns von der Umma abzuspalten und sie zu verleugnen, damit Europa uns vielleicht als einen Teil von sich betrachtet?
Nein, ein europäischer Muslim zu sein bedeutet, im Herzen des Kufr und des Tağuts aufgewachsen zu sein. Es bedeutet zu verstehen, weshalb die Welt den Islam so dringend benötigt. Es bedeutet, dass wir diejenigen sind, die beides kennen und verstehen: Das Leben, das der Mensch führen sollte, das des Islams, und das Leben, wie der Schöpfer der Himmel und der Erde es verabscheut, das Leben, wie es hier in Europa geführt wird. Dieses Wissen muss unsere Stärke sein. Wir, deren Iman hier den stärksten Angriffen ausgesetzt ist, müssen stärker als an irgendeinem anderen Ort der Welt am Islam festhalten, egal wie schwer es sein mag. Unser geliebter Prophet (s.a.s.) sagt:
„Ein Zeitalter wird kommen, in dem geduldig im Glauben zu sein so ist, als würde man glühende Kohle halten.“ (Tirmidhi)
Für uns muss es eine Ehre sein, diese sinnbildliche Kohle tragen zu dürfen. Dabei dürfen wir als Muslime niemals in die Rolle des Opfers hineinfallen. Europa möchte uns gerne glauben lassen, dass wir uns für unseren Din schämen müssten. Stattdessen sind wir Muslime die Geschöpfe, die der ehrbarsten aller Tätigkeiten nachgehen, indem wir dem Herrn der Welten diesen. Deshalb segnet uns der Erhabene mit einer besonderen Stellung. So sagt der Letzte aller Propheten:
„Das Auslöschen der Welt bedeutet Allah weniger, als dass ein Gläubiger zu Unrecht getötet wird.“ (Ibn Majah)
Nicht wir, sondern die ungläubigen Europäer haben sich für ihr unwertes Leben gleich dem Vieh, ohne jede Form von Ehre und Würde, zu schämen. Dies hat uns Allah, der Herr des Tages der Abrechnung, in so vielen Versen gezeigt:
„Ihr Gläubigen! Wahrlich, die Götzendiener sind unrein. Darum dürfen sie sich nach diesem ihrem Jahr der heiligen Moschee nicht nähern. […]“ (Sura 9, Aya 28)
„Siehe, schlimmer als das Vieh sind bei Allah die Ungläubigen, die nicht glauben.“ (Sura 8, Aya 55)
„Wollt ihr nicht gegen Leute kämpfen, die ihre Eide gebrochen haben und die den Gesandten zu vertreiben planten – sie waren es ja, die euch zuerst angegriffen haben? Fürchtet ihr sie etwa? Allahs Würde geziemt es eher, dass ihr Ihn fürchtet, wenn ihr Gläubige seid.“ (Sura 9, Aya 13)
Brüder und Schwestern, wir sind die Zukunft! Wir sind die neue Umma! Wir sind die, die im Hier und Jetzt leben und die Chance haben, es zu verändern. Unsere Generation ist besser ausgebildet und gestärkt als irgendeine in den letzten Jahrhunderten. Wir müssen uns unserer Verantwortung bewusst werden: All das, was unsere Väter und Großväter in widerwertiger Angst, Lethargie oder sogar im Verrat versagt haben zu tun, ist unsere Aufgabe. Es ist unsere Aufgabe als europäische Muslime, den Islam sogar an einem Ort wie diesem emporzuhalten. Es ist unsere Aufgabe, diese Welt zu einer Welt des Islams zu machen, mit Menschen, die sich vor Allah – dem Höchsten – verneigen, von Alaska bis Australien, von Brasilien bis Sibirien, von Norwegen bis Südafrika. Wir sind diejenigen, die Insha Allah die Herrschaft des Kufrs beenden werden. Lasst uns die Generation sein, die das Unrecht zum Ende führt.
Geliebte Brüder und Schwestern, für jedes Mal, wenn euerm Bruder oder eurer Schwester, euerm Vater oder eurer Mutter, eurem Sohn oder eurer Tochter, eurer Frau oder eurem Mann, eurem Freund oder eurer Gefährtin Unrecht angetan wurde, für jede Beleidigung, für jede Position, die uns verwehrt blieb, für jeden Blick, der unserer nicht würdig war, für jede Demütigung durch den Staat, für jeden, der aufgrund seines Dins seine Arbeit verloren hat, für jeden, dem hier niemals eine Chance gegeben wurde, für jeden Tag, den wir inmitten dieses Harams leben und – vor allem – für jeden einzelnen ehrvollen Tropfen Blut und jede Träne, die ein Muslim irgendwo auf dieser Welt wegen der abstoßenden Taten der westlichen Soldaten vergießen musste, steht auf und erhebt eure Stimme für den Islam. Erhebt eure Stimme für die Umma! Erhebt eure Stimme für La ilaha illa Allah! Zeigt den Kuffar, wer wir sind, wem wir gehorchen und was wir fordern. Steht auf und zeigt, dass wir Muslime sind. Zeigt, dass wir die Kinder von Khalid ibn Walid und Omar ibn Al-Khattab sind. Zeigt, dass wir Muslime uns nicht wie die Juden behandeln lassen. Verteidigt eure Ehre, die Ehre derer, die ihr liebt und die des Islams. Die Wahrhaftigen unter euch brauchen sich vor nichts fürchten, weder im Diesseits noch im Jenseits, denn Allah hat ihnen das Paradies versprochen. Also erhebt euch und tragt die Bedeutung von La ilaha illa Allah in die gesamte Welt hinaus.
„Wahrlich, wenn Allah euch (zum Sieg) verhilft, so gibt es keinen, der über euch siegen könnte; wenn Er euch aber im Stich lässt, wer könnte euch da helfen außer Ihm? Wahrlich, auf Allah sollen die Gläubigen vertrauen.“ (Sura 3, Aya 160)