Kommentar Assads Rede – Stärke oder Show?

Vergangenen Sonntag hielt der syrische Unrechtsherrscher Bashar al-Assad eine Rede zur aktuellen Lage im heftig umkämpften Syrien. Analysten zufolge wirkte er dabei sehr trotzig und uneinsichtig, da er die Rebellen als Terroristen bezeichnete, die er „bis zum letzten Mann ausrotten“ werde.

Vergangenen Sonntag hielt der syrische Unrechtsherrscher Bashar al-Assad eine Rede zur aktuellen Lage im heftig umkämpften Syrien. Analysten zufolge wirkte er dabei sehr trotzig und uneinsichtig, da er die Rebellen als Terroristen bezeichnete, die er „bis zum letzten Mann ausrotten“ werde. Gleichzeitig erklärte er sich zu einer politischen Option bereit, als er sagte, „wir werden mit all jenen den Dialog suchen, die uns politisch angefochten haben und all jenen, die unsere Positionen zurückwiesen, solange ihre Positionen nicht auf dem Versuch beruhen, unsere Prinzipien und staatlichen Grundlagen zu zerstören“. Die Rebellen hingegen verachteten seine Rede und versprachen al-Assad, dass dies „seine letzte Rede gewesen sein wird“. Basiert Assads Trotz und Widerspenstigkeit auf wahrer Stärke oder ist diese Rede viel eher ein letzter Akt der Arroganz, ähnlich wie es bei Ghaddafi kurz vor seinem Tod der Fall war?
Laut Fred Gerich, einem Analysten und früheren Mitarbeiter der US-Regierung, ist die größte Sorge der Amerikaner die Vernichtung der säkularen staatlichen Strukturen und hiermit verbunden die Wiederkehr einer islamischen Regierung, einem Kalifat. Aufgrund dessen wird die US-Regierung das Assad-Regime weiterhin „politisch“ unterstützen, bis sich die Rebellen vollends der US-gestützten Syrischen Koalition unterordnen, die das Land auf eine dem Westen wohlwollende Art und Weise regieren und die Interessen des Westens schützen soll. Innerhalb der Gruppierungen der Freien Syrischen Armee kam es verstärkt zu einem Wiederaufleben von islamischer Gesinnung, darunter auch immer mehr Stimmen, die nach einem Islamischen Staat rufen. Dieser Umstand erschwert die Lage für die Amerikaner zusätzlich. Viele Rebellengruppen haben auf natürliche Weise eine feindliche Gesinnung gegenüber den USA entwickelt, denn sie alle sind Zeuge der Verbrechen und der unzähligen Toten, die die Amerikaner weltweit zu verantworten haben.
Das Assad-Regime läuft unaufhaltbar seinem Ende entgegen, doch was die (verbliebenen) Regimeangehörigen bislang davon abhält, zu desertieren, ist die Tatsache, dass Assad – allem Anschein entgegen – immer noch die Unterstützung des Westens erhält. Die Amerikaner haben bis dato kein klares Zeichen dafür gegeben, dass sie das Assad-Regime gänzlich aufgegeben hätten. Das Beispiel Ghaddafi zeigt, dass die libyschen Botschafter weltweit allesamt desertiert waren und dem Regime den Rücken gekehrt hatten, als sie mitbekamen, dass man Ghaddafi aufgegeben hatte. Die libyschen Botschafter haben aus reinem Instinkt heraus Ghaddafi verlassen, denn sie hatten verstanden, dass die Weltmächte endgültig mit ihm abgerechnet hatten. Auf der anderen Seite zeigt das Beispiel Assad, das Lakhdar Ibrahimi am 29. Dezember mitteilte, dass den Syriern entweder die Hölle bevorstünde oder aber ein politischer Prozess mit dem bestehenden Regime. Dies war die Botschaft des Westens an Assad durch die Ansprache seines Agenten Ibrahimi, dass ihn noch nicht gänzlich aufgegeben hat; in der Hoffnung, den Willen der Rebellen zu brechen. Obwohl das Assad-Regime in den letzten zwei Jahren massiv durch die Rebellen geschwächt wurde und sein Ende bevorsteht, hat Assad es gewagt, eine von Größenwahn geprägte Rede abzuliefern. Dies ist einzig und allein auf die immer noch vorhandene Unterstützung durch den Westen zurückzuführen.