Anfang November führte der Fernsehsender Russia Today ein Interview mit Assad. Dabei beteuerte er, dass er in Syrien „leben oder sterben“ werde. Er sei Syrier, und er müsse somit in Syrien auch leben und sterben. Er gehe nicht davon aus, dass der Westen militärisch intervenieren würde. Falls aber doch, so wisse niemand, welche Konsequenzen dies im Einzelnen hätte. Unter allen Umständen aber könne sich die Welt den Preis einer Invasion nicht leisten. Dass Assad so offenkundig der gesamten Welt mit einem Flächenbrand im Falle seines Sturzes droht, zeigt das Ausmaß seiner Verzweiflung auf. Während die Milizen Assads bzw. die Überreste der einstigen syrischen Armee unter Nachschubknappheit leiden, verfügen sie zurzeit immer noch über mehr Kriegsgerät als der Widerstand. Mit diesen verbliebenen Truppen versucht Assad, die landesweiten Aufstände durch eine mehrgleisige Strategie zu brechen
Ein Grundpfeiler der Kriegsführung Assads besteht aus Luftangriffen und Granatenbeschuss durch weitreichende Artillerie. Im Mär 2011 bekam die Stadt Dara die volle Brutalität und Unmenschlichkeit der Assad-Bande als erstes zu spüren. Scharfschützen wurden auf den Dächern positioniert, die Wasserversorgung wurde gekappt wie auch die Telefonleitungen. die Stadt war vom Rest des Landes komplett abgeschnitten und wurde von allen Seiten unter heftigsten Artilleriebeschuss genommen. Es regnete regelrecht Granaten. Als Teil der psychologischen Kriegsführung setzt Assad Flugzeuge und Hubschrauber aus alten Sowjetbeständen ein. Die Einwohner der Stadt berichten von den Manövern der Luftwaffe. Kampfjets fliegen mal entweder in niedriger Höhe mit Überschallgeschwindigkeit über die Häuser und mal in sehr großer Höhe, was ein Zeichen einer möglichen Bombardierung ist. Tieffliegende Kampfhubschrauber übersähen die Straßen mit Maschinengewehrfeuer, während nächtliche Einsätze sowohl den zivilen Einwohnern als auch dem Widerstand den Schlaf rauben und insbesondere kleine Kinder in Angst und Schrecken versetzen. Durch diese Kollektivbestrafungen möchte Assad unter anderem auch den Rückhalt des Widerstands in der Bevölkerung brechen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Zwischen den bewaffneten Rebellen und den Zivilisten besteht eine tiefe islamische Verbundenheit und die Menschen Syriens hassen Assad und seine Schergen umso mehr. Denn nicht zuletzt hängt die Stärke des Widerstands von der Unterstützung der Menschen vor Ort ab.
Die Belagerung der Stadt Homs, die im Mai 20122 begann, dauerte acht Monate an. Sie war gekennzeichnet von der wahllosen Ermordung jedweder Person – Zivilist oder Kämpfer -, die die Truppen Assads vor das Visier bekamen. Die Offensive begann mit der Bombardierung des Stadtteils Baba Amr, obwohl es dort keinerlei schwere Waffen gab. Sämtliche Zugangswege wurden blockiert, das gesamte Gebiet wurde hermetisch abgeriegelt und unter heftigen Beschuss genommen. Hierauf drangen Panzer in mehrere Distrikte von Homs ein und ermordeten alle bekannten Oppositionellen und ihre Unterstützer. In der Nacht zuvor wurde die elektrische Versorgung der Stadt gekappt. Im Oktober 2012 wurde Homs von einer dritten Militäroffensive überzogen, die wohl auch die schlimmste war. Kampfflugzeuge, Panzer und schwere Artillerie deckten die Stadtteile, die von den Rebellen kontrolliert wurden, mit Raketen und Granaten ein. Dennoch konnte der Widerstand seine Stellung halten und ließ sich nicht zurückdrängen.
Der Einsatz von Söldnertruppen ist ein weiteres Grundkonzept der Strategie Assads zur Niederschlagung und Einschüchterung sowohl des bewaffneten Widerstands als auch der Einheimischen Zivilisten, die den Widerstand unterstützen. Die sogenannten Shabbiha, eine Horde kaltblütiger Mörder und Vergewaltiger, über die wir bereits an anderer Stelle berichteten, zogen durch die Städte, verprügelten, vergewaltigten und mordeten wahllos unschuldige Menschen, um die gesamten Einwohner einzuschüchtern und als Strafe dafür, dass sie den Widerstand unterstützen und Demonstrationen gegen Assad abhielten. Es fanden öffentliche Hinrichtungen statt, und muslimische Mädchen und Frauen wurden am helllichten Tage entführt. Da der Großteil der syrischen Armee aus Sunniten besteht, kamen für diese bestialischen Massaker nur jene in Betracht, die Assad nahe stehen. Hierzu zählen die Shabbiha, die hauptsächlich aus Alewiten bestehen und von Haus aus einen großen Hass auf Sunniten haben. Diese Milizen wurden durchweg gemeinsam mit der regulären Armee eingesetzt. Einer der Shabbiha berichtet über seine Aufgaben: „Die Regierung gab mir monatlich 30.00 syrische Pfund und weitere 10.000 für jede Person, die ich gefangen nehme oder ermorde. Ich vergewaltigte ein Mädchen, und mein Kommandeur tat dies schon öfters. Es war normal.“
Assads übrig gebliebenen Truppen sehen sich einem landesweiten Aufstand gegenüber, bei dem die Rebellen bereits wichtige Landesteile und auch größere Militärstützpunkte erobert haben. Zu den erbeuteten Kriegsgütern zählen mittlerweile auch Panzer, schwere Artillerie und Boden-Luft-Abwehrraketen mit Infrarot-Zielerkennung. Da Assad ohnehin nur noch ein Bruchteil seiner Truppen zur Verfügung steht, ist er gezwungen, die Armee mit Bedacht einzusetzen und seine letzten Ressourcen zu schonen. Deshalb wird die Armee nur noch an strategisch wichtigen Orten eingesetzt. Als Folge dessen sind weite Landesteile dem Widerstand in die Hände gefallen, da Assads Truppen wie gesagt nur noch an jenen Orten zum Einsatz kommen, die von hoher strategischer Wichtigkeit sind und insbesondere entlang von Versorgungsrouten, die sie auf keinen Fall an die Rebellen verlieren wollen. Jede Belagerung einer Stadt seitens des Regimes bedeutet eine Schwächung der Truppen an anderer Stelle. Und deshalb vermeidet mittlerweile Assad auch die offene Konfrontation in Städten und Ortschaften, die von den Aufständischen dominiert werden. Während die Kämpfe in vielen Landesteilen nach wie vor andauern, zieht das wankende Regime den Großteil seiner Ressourcen um Aleppo und Damaskus zusammen, da dies die entscheidenden Städte sind. Das syrische Militär kann die meisten seiner Versorgungsrouten kaum noch aufrecht halten, und groß angelegte Offensiven sind in weiten Landesteilen ebenfalls nicht mehr möglich. Assad fehlt es einfach an Truppen und Nachschub.
Seit dem Beginn der Aufstände in Syrien gegen das Assad-Regime sind nunmehr beinahe zwei Jahre vergangen. Anfangs setzte der Unrechtsherrscher von Damaskus noch auf seinen berüchtigten Geheimdienst, um die Menschen zum Schweigen zu bringen, doch als die Aufstände sich über das gesamte Land ausbreiteten, musste er das Militär in Bewegung setzen. Dabei hat er sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt. Sowohl den Geheimdienst als auch die reguläre Armee als auch seine bestialischen Söldnertruppen. Doch all dies hat ihm nicht dazu verholfen, den gesegneten islamischen Widerstand zu brechen. Umso brutaler das Regime gegen die Muslime vorging, umso erbitterter wurde ihr Widerstand. Zudem sind die Muslime der regulären syrische Armee scharenweise zum Widerstand übergelaufen, und sogar innerhalb der alewitischen Gemeinde ist der Rückhalt für Assad geschwunden.
In den letzten Wochen und Monaten sind wir Zeuge großer militärischer Erfolge des islamischen Widerstands geworden und erleben gegenwärtig, wie das Assad-Regime sich kaum mehr auf Beinen halten kann und in sich zusammenstürzt. Unser aller Hoffnung und Du’a richten sich an Allah (s.w.t.), den Gewaltigen, dass er den Muslimen zum Siege verhilft und auf den Ruinen der Diktatur Assads das rechtgeleitete Kalifat entstehen lässt.
Anfang November führte der Fernsehsender Russia Today ein Interview mit Assad. Dabei beteuerte er, dass er in Syrien „leben oder sterben“ werde. Er sei Syrier, und er müsse somit in Syrien auch leben und sterben. Er gehe nicht davon aus, dass der Westen militärisch intervenieren würde.
