Kommentar Beirut: Anschlag auf Geheimdienstmann

Am Freitag, den 19.10.2012, erschütterte eine gewaltige Explosion die libanesische Hauptstadt Beirut, bei der sieben Menschen ums Leben kamen und 80 weitere verletzt wurden. Mehrere Gebäude und Fahrzeuge wurden dabei beschädigt. Seit dem Tod des Ex-Premiers Rafik al-Hariri gab es keinen Anschlag von solchem Ausmaß. Ziel des Attentats war Brigadegeneral Wissam al-Hassan, Chef des Polizei-Geheimdienstes.

Am Freitag, den 19.10.2012, erschütterte eine gewaltige Explosion die libanesische Hauptstadt Beirut, bei der sieben Menschen ums Leben kamen und 80 weitere verletzt wurden. Mehrere Gebäude und Fahrzeuge wurden dabei beschädigt. Seit dem Tod des Ex-Premiers Rafik al-Hariri gab es keinen Anschlag von solchem Ausmaß. Ziel des Attentats war Brigadegeneral Wissam al-Hassan, Chef des Polizei-Geheimdienstes. Al-Hassan war unter anderem leitender Ermittler im Hariri-Mordfall. Erst kürzlich deckte er ein Komplott zwischen der syrischen Regierung und dem ehemaligen Informationsminister Michel Samaha auf, was zu der verhaftung Samahas führte.
Eine Serie ähnlicher Auftragsmorde hielt den Libanon zwischen 2005 und 2008 in Atem, bei der die meisten ermordeten Politiker und Aktivisten der „14. März-Koalition“ angehörten, einer antisyrischen Organisation. Da al-Hassan ebenfalls dieser Bewegung angehörte, die gegen den syrischen Einfluss im Libanon und gegen Syriens Hauptverbündeten im Libanon – die Hizbollah – arbeitet, deutet alles auf Syrien und seine Agenten im Libanon hin. Syrien hatte seit der Invasion 1975 das Land fest in seinem Griff, bis es 2006 durch eine von Frankreich initiierte UN-Resolution gezwungen wurde, sich aus dem Libanon zurückzuziehen. Dennoch konnte sich Syrien mittels seiner Agenten seinen Einfluss im Libanon wahren. Die von Frankreich unterstützte „14. März“-Bewegung sah eine große Gelegenheit darin, den syrischen Rebellen, die gegen Assad kämpfen, leichte Waffen und Munition nach Homs und über die türkische Grenze nach Idlib und Aleppo zu liefern.
Der UN-Sondergesandte, Lakhdar al-Ibrahimi, war erst vor wenigen Tagen in Syrien. Und wann immer ein UN-Abgeordneter oder arabischer Vertreter nach Syrien kommt, verstärkt das syrische Regime seine Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung. Der Besuch al-Ibrahimis war hierbei keine Ausnahme. Assad will dem islamischen Widerstand seine Macht demonstrieren und zeigen, dass er dem internationalen Druck und der weltöffentlichen Meinung nicht nachgeben wird und weiterhin nach Lust und Laune Massaker an den Muslimen Syriens verübt. Denn schließlich hat er sowohl durch die USA als auch durch Russland ausreichend politische Rückendeckung.
Durch den Anschlag auf al-Hassan sendet Assad ein Signal an seine Widersacher im Libanon, dass er trotz all der Schwierigkeiten nach wie vor über Einfluss verfügt und sogar bereit ist, in dem Nachbarland einen Bürgerkrieg anzuzetteln. Gleichzeitig möchte er damit die Amerikaner dazu bewegen, an ihm festzuhalten, da sich der Konflikt sonst auf die gesamte Region auszuweiten drohe. Somit versucht die Assad-Bande mit allen nur erdenklichen Mitteln, sich an der Macht zu halten. Das Gleichnis dieses Schlächters ist das eines Fisches, der wild um sich schlägt, wenn man ihn aus dem Wasser holt, während er verzweifelt nach Luft schnappt. Mit Allahs Hilfe und Erlaubnis werden die Muslime auch diesen Verbrecher schon bald zu seinesgleichen wie Gaddafi auf den Scheiterhaufen der Geschichte befördern.