Geschichte Der Stellenwert der islamischen Umma in der Geschichte

Die Begriffe sind auf die Geschichte Europas zugeschnitten und klammern außereuropäische Kulturen vollkommen aus. Beginn und Ende einer Epoche werden an markanten Begebenheiten in Europa festgemacht. Dennoch werden diese Epochen verallgemeinert und auf die Menschheitsgeschichte insgesamt übertragen, obwohl eine solche Übertragung nicht zulässig ist. Denn eine Epoche bezeichnet einen Zeitabschnitt mit bestimmten gemeinsamen Merkmalen, die jedoch nicht in allen Gesellschaften dieser Welt in Erscheinung traten. Das Mittelalter beispielsweise ist gekennzeichnet durch das Christentum und das Feudalsystem. Selbst mit der Anmerkung, dass e

Die Geschichte wird in drei Großepochen unterteilt: Antike, Mittelalter und Neuzeit. Diese Einteilung orientiert sich ausschließlich an der europäischen Geschichte und den historischen Ereignissen in Europa.
Die Begriffe sind auf die Geschichte Europas zugeschnitten und klammern außereuropäische Kulturen vollkommen aus. Beginn und Ende einer Epoche werden an markanten Begebenheiten in Europa festgemacht. Dennoch werden diese Epochen verallgemeinert und auf die Menschheitsgeschichte insgesamt übertragen, obwohl eine solche Übertragung nicht zulässig ist. Denn eine Epoche bezeichnet einen Zeitabschnitt mit bestimmten gemeinsamen Merkmalen, die jedoch nicht in allen Gesellschaften dieser Welt in Erscheinung traten. Das Mittelalter beispielsweise ist gekennzeichnet durch das Christentum und das Feudalsystem. Selbst mit der Anmerkung, dass es sich bei diesen Großepochen um Epochen europäischer Geschichte handelt, existiert keine eigene Epocheneinteilung für die Geschichte anderer Regionen und Kulturen dieser Welt. Europa gilt hierbei als Maßstab der Menschheitsgeschichte, denn die Begriffe werden in allgemeiner Form auch auf außereuropäische Kulturen angewendet.
Die islamische Umma hat in dieser Geschichte keinen Platz, obwohl sie seit ihrer Entstehung mehr bewirkt hat als irgendeine andere Volksgemeinschaft. Der Islam spielte auch für Europa eine derart große Rolle, dass es gleich sieben Kreuzzüge gegen ihn führte. Während aber das Ende des Weströmischen Reiches für so bedeutend gehalten wird, dass es gleichzeitig das Ende der Antike markiert, geht die Gründung des Kalifats im Jahr 622 n. Chr. in der westlichen Geschichtsschreibung unter, obwohl es ein weitaus bedeutenderes Ereignis darstellt als beispielsweise der Untergang Westroms. Mit dem Islam wurde eine ganz neue Menschheitsepoche eingeleitet, die auch Europa mit einbezog. Bereits 711 n Chr. setzten die Muslime ihren Fuß auf spanischen Boden und herrschten dort fast acht Jahrhunderte lang.
Sowohl diejenigen, die den Islam annahmen, als auch jene, die als Nichtmuslime unter islamischer Herrschaft lebten, erfuhren durch den Islam einen Aufstieg, wie es ihn sonst nirgendwo in der Geschichte gab. Wenngleich aber der islamische Staat bis heute das europäische Schreckgespenst darstellt, werden dessen Gründung und das Erscheinen der islamischen Umma auf der politischen Weltbühne nicht als historischer Eckpunkt betrachtet. Dem Islam und der islamischen Umma fehlt angesichts des Einflusses auf die Menschheit der angemessene Stellenwert innerhalb der Menschheitsgeschichte. Denn keine Gesellschaft hat so nachhaltig auf die Völker, die mit der Umma in Berührung kamen, gewirkt wie die islamische Gesellschaft. Vergleicht man die islamische Gesellschaft mit anderen Gesellschaften, so wird das Missverhältnis in der historischen Relevanz deutlich.
Europa führt seine Wurzeln auf das antike Griechenland zurück und sieht die Ursprünge seiner Kultur in der klassischen griechischen Antike. Das antike Griechenland wurde im Laufe der Zeit, vor allem um 1800, zu einem Höhepunkt menschlicher Existenzform erhoben, die nicht zu übertreffen sei. Kultur und Bildung hätten zur Zeit der Griechen ihre höchste Blüte erreicht. Vor allem Historiker, Philosophen und Künstler haben dieses Bild projiziert. Ein Bild, das bei genauerer Betrachtung viel glanzloser erscheint, als es von diesen Leuten gezeichnet wurde.
Antike griechische Ruinen sind in weiten Teilen der Welt zu finden und zeugen davon, wo die Griechen überall gewesen sind und wie ausgedehnt ihre Kolonisation war. Die Völker, die unterworfen wurden, galten den Griechen als Barbaren. Sie hatten keinerlei Interesse daran, die unterworfenen Völker zu ihresgleichen zu machen, so dass der Unterschied zwischen Eroberern und Eroberten bestehen blieb. Alexander der Große forderte beispielsweise von Nichtmakedoniern und Nichtgriechen, sich vor ihm zu verbeugen und mit dem Gesicht den Boden zu berühren.
Betrachtet man die vielen Regionen, in denen die Griechen waren, so sind heute keine Spuren bei den Völkern erkennbar – etwa bei den Ägyptern oder den Persern –, die auf einen Einfluss der alten Griechen auf die Menschen schließen lassen. Das Verhalten der Menschen blieb von der Präsenz der Griechen unberührt. Gleiches gilt im Grunde für das römische Imperium. Es wurden zwar weite Teile der Welt erobert, jedoch ohne eine dauerhafte Wirkung bei den Menschen zu hinterlassen. Die Gebiete beispielsweise, die damals die römischen Provinzen Africa und Palaestina darstellten, geben abgesehen von den archäologischen Funden keinen Hinweis mehr darauf, dass die Römer dort in der Vergangenheit geherrscht haben. Die römische Herrschaft wurde im Gegensatz zur islamischen Herrschaft immer als Fremdherrschaft empfunden. Mit ihrem Verschwinden verschwand gleichzeitig auch ihr Einfluss auf die beherrschten Völker. Die Hinterlassenschaft der alten Griechen und Römer für die Menschheit sind letztendlich Sehenswürdigkeiten, an denen sich heute die Touristen erfreuen.
In Ägypten beispielsweise, das lange Zeit unter griechischer und dann unter römischer Herrschaft stand, weisen nur noch archäologische Funde auf die griechische und römische Präsenz hin. Auch die Pharaonenzeit übt keinerlei Einfluss mehr auf die heutige ägyptische Gesellschaft aus. An die alten Ägypter erinnern nur noch Mumien und Pyramiden, nicht aber ihr Denken und ihre damalige Vorstellung von Leben und Tod. Der Islam hat in Ägypten alle vorherigen Einflüsse aufgehoben, und das Leben der Menschen wird heute vom Islam bestimmt, selbst nachdem die islamische Herrschaft endete.
Der Glaube an die antike Götterwelt sowohl bei den Griechen als auch bei den Römern zeugt nicht davon, dass ihre Mythologie der Religion anderer Völker voraus war. Es handelte sich um einen polytheistischen Glauben, der, wie bei vielen anderen Völkern auch, die Welt mit Hilfe von naiven Geschichten zu erklären versuchte. Mit diesem Glauben konnten sie das Verhalten der Menschen nicht beeinflussen und auf ein höheres Niveau heben. Vielmehr vermischten sich die Religionen, ohne dass daraus aber eine Verbesserung im Verhalten der Menschen resultierte. Denn es spielte keine Rolle, ob die Menschen nun an den griechischen Gott Zeus und sein Gefolge oder an den germanischen Gott Odin glaubten.
Genau hierin liegt der Maßstab dafür, inwiefern ein Kulturvolk Einfluss auf die Menschheit ausüben kann. Nicht irgendwelche Bau- oder Kunstwerke und zivilisatorischen Errungenschaften geben den Ausschlag, sondern das Verhalten und die Handlungen des Menschen. Es spielt keine Rolle, ob Großstädte wie London, Trier oder Köln ursprünglich römische Siedlungen waren, ob die romanischen Sprachen auf die Römer zurückzuführen sind, ob sie Aquädukte, Straßennetze, Badeanlagen usw. bauten. Nur das Verhalten kann Auskunft darüber geben, ob ein Volk einen positiven Einfluss auf die Menschheit ausüben konnte oder nicht. Blieben die Menschen bei ihren dekadenten Verhaltensweisen oder änderten sie ihr Verhalten? Allein diese Frage ist von Bedeutung, um zu beurteilen, wie stark der Einfluss eines Volkes auf andere war.
Betrachtet man beispielsweise einen Staat wie die USA, so handelt es sich zweifelsfrei um einen sehr fortschrittlichen Staat, was Technologie und Forschung angeht. Das Verhalten der Menschen steht jedoch in keinerlei Beziehung zu diesem Fortschritt und wird von ganz anderen Faktoren bestimmt. Gesellschaftsprobleme wie Alkohol- und Drogenkonsum, Jugendkriminalität usw. rühren nämlich von der Idee der uneingeschränkten persönlichen Freiheit her, die der Kapitalismus propagiert. Amerika ist zwar ein technologisch fortschrittlicher Staat, der jedoch eine dekadente Gesellschaft aufweist. Die zivilisatorischen Mittel sind nicht der Maßstab für das Niveau einer Gesellschaft. Deshalb hat die amerikanische Gesellschaft eine negative Wirkung auf andere Gesellschaften.
So haben beispielsweise die Korruption und der Drogenhandel in Afghanistan enorm zugenommen, seit die USA dort einmarschiert sind und die Taliban-Regierung vertrieben haben. Auch der Sextourismus in Thailand ist auf die Amerikaner zurückzuführen. Während des Vietnamkriegs richtete das US-Militär in Thailand ein „Erholungsgebiet“ für US-Soldaten ein, das aus Bordellen bestand. Seitdem hat sich in Thailand die Prostitution zu einem riesigen Markt entwickelt. Das heißt, die US-Soldaten kämpften zwar mit modernster Technologie, ihr Verhalten war im Vergleich dazu aber äußerst dekadent. Eine Gesellschaft darf daher nicht an ihren zivilisatorischen Mitteln bemessen und beurteilt werden, sondern ausschließlich nach dem Verhalten der Menschen.
Die islamische Umma hingegen hat eine völlige Veränderung bei jenen bewirkt, die mit ihr in Berührung kamen. Bereits der Blick auf die Arabische Halbinsel belegt, wie weitreichend und dauerhaft diese Veränderungen waren. So hat der Islam innerhalb kürzester Zeit die Götzenanbetung auf der Arabischen Halbinsel vollständig abgeschafft und die Araber davon abgebracht, tote Materie in Form von Götzenfiguren anzubeten. Des Weiteren ließen die Araber von ihren dekadenten Bräuchen ab, wie etwa dem Töten der Töchter, die man in vorislamischer Zeit lebendig begrub. Auch hat der Islam das jahrhundertealte Stammesdenken, das für viele kriegerische Auseinandersetzungen unter den Arabern verantwortlich war, beendet und eine Einheit zwischen den Menschen geschaffen, die den Islam annahmen.
Allein die Leistung der islamischen Gesellschaft auf der Arabischen Halbinsel ist in der Menschheitsgeschichte unübertroffen. Darüber hinaus hat der Islam ganze Völker – Araber wie Nichtaraber – zu einer Einheit zusammengeschweißt, die sich bis heute als eine Umma begreifen. In keiner Phase der Menschheitsgeschichte hat ein Kulturvolk dergleichen je geleistet. Diese Leistung der islamischen Umma bleibt jedoch in der Geschichtsschreibung unberücksichtigt, auch wenn keine andere Menschengemeinschaft diesen Erfolg je wiederholen konnte.
Das Christentum hat es nicht vermocht, eine dauerhafte und feste Verbindung zwischen den Menschen herzustellen. Zwar haben viele Menschen den christlichen Glauben angenommen, doch stellte das Christentum keine Einheit unter den Völkern her, die sich hemmungslos weiter bekriegten. Der Grund hierfür liegt in dem Umstand begründet, dass der Islam im Gegensatz zum Christentum eine vollkommene Lebensordnung darstellt, die Gesetze für alle Lebensbereiche beinhaltet. Vergleichbares fehlt in der christlichen Religion, in der vor allem der spirituelle Aspekt dominiert.
So hat das Christentum keine Gesetze zu bieten, die beispielsweise die Staatsform festlegen oder von einem Staat zur Lösung wirtschaftlicher, sozialer oder politischer Probleme praktisch angewendet werden könnten. Auch hat es das Christentum während all dieser Jahrhunderte nicht vermocht, eine tatsächliche Einheit unter den christlichen Völkern zu schaffen und ein wirkliches Zusammengehörigkeitsgefühl unter ihnen herzustellen. Nicht umsonst wird das christliche Europa als „Kontinent der Kriege“ bezeichnet, wegen den unzähligen kriegerischen Auseinandersetzungen, die dieser Kontinent im Laufe seiner christlichen Geschichte erleben musste.
Die Errungenschaft der Verschmelzung unterschiedlichster Völker und ihrer Vereinigung zu einer einzigen Gemeinschaft bleibt allein dem Islam vorbehalten. Selbst vor dem Hintergrund, dass der Islam zur Zeit in keinem Staat Anwendung findet, um die Muslime zu einer islamischen Gesellschaft zu einen, und nur in den einzelnen Individuen fortbesteht, schafft er es, den Einheitsgedanken der Muslime als eine einzige Umma aufrechtzuerhalten. Eine solche Verschmelzung der Völker ist in der Geschichte der Menschheit einzigartig und blieb dennoch historisch ungewürdigt.
Im Mittelalter stach die islamische Gesellschaft vor allen anderen Gesellschaften, die in völliger Finsternis herumtappten, deutlich hervor. Das einzige Licht, von dem Europa beleuchtet wurde, war das im Andalus, dem heutigen Spanien, das sich unter islamischer Herrschaft befand, und es erlosch, nachdem die dortige muslimische Existenz durch Vertreibung, Zwangsbekehrung oder Tötung ausgelöscht wurde.
Kultur und Bildung der Muslime stellten alle Gesellschaften des Mittelalters und der Zeit davor in den Schatten. Dem hohen Niveau der islamischen Gesellschaft im Mittelalter wird jedoch in der Geschichtsschreibung keine Rechnung getragen. Die Epoche des Mittelalters wird am europäischen Niveau festgemacht, das von Rückständigkeit geprägt war. Dass es zur gleichen Zeit eine Gesellschaft gab, die von Blüte und Fortschritt gekennzeichnet war, klammert die Geschichtsschreibung vollständig aus. Deshalb wird die Epoche ausschließlich mit dunkler Rückständigkeit assoziiert.
Gerade das Beispiel Spaniens verdeutlicht den Unterschied zwischen der Präsenz des Islam innerhalb eines Volkes und seiner Nichtpräsenz. Mit der Eröffnung Spaniens erlebte dieser Teil Europas einen unvergleichlichen Aufstieg in allen Bereichen des Lebens und hob sich dadurch vom Rest Europas deutlich ab. Zeitgleich mit der Vertreibung, Ermordung oder Zwangsbekehrung der Muslime im Rahmen der Reconquista und der völligen Auslöschung aller islamischen Spuren setzte ein Verfall und Niedergang Spaniens ein, und zwar ebenfalls in allen Bereichen.
Europa profitierte zwar von den Errungenschaften der islamischen Gesellschaft, kaschierte aber geschickt die Quelle seines Wissens. So war der „Kanon der Medizin“ des Ibn Sina bis ins 17. Jahrhundert hinein eines der wichtigsten Lehrbücher der Medizin in Europa. Der Name des Verfassers wurde jedoch in Avicenna lateinisiert und damit dessen Herkunft untergraben. Das heißt, auch auf wissenschaftlicher und technologischer Ebene hat man die Muslime um ihre Bedeutung für die Menschheit gebracht. Das Bekenntnis, dass vor allem die Medizin ohne die Muslime und ihre Errungenschaften im Mittelalter nicht so weit gekommen wäre, kam zögerlich und spät.
Das negative Bild, das von der islamischen Gesellschaft projiziert wird, überwiegt, obwohl die Muslime in allen Gebieten, die sie im Laufe der Geschichte eröffneten, einen Aufstieg bewirkten. Zu einem Schockerlebnis für Europa wurde die Eröffnung der Stadt Konstantinopel im Jahre 1453 durch die Muslime, die bis dahin Hauptstadt des Oströmischen Reiches war. Mit diesem Ereignis markieren manche Historiker das Ende des Mittelalters. Damit meint die europäische Geschichtsschreibung allerdings nicht, dass die Muslime Europa aus dem finsteren Mittelalter geführt hätten.
Die historische Bedeutung dieses Ereignisses wird daran festgemacht, dass jene, die nach der Eröffnung Konstantinopels beispielsweise nach Italien flohen, viele antike Schriftstücke mit sich führten, die eine Wiederentdeckung der Antike in Europa bewirkten. Die Geschichte vermittelt den Eindruck, als hätten Barbaren Konstantinopel erobert und alle Intellektuellen und damit das Wissen vertrieben. Die Stadt blühte jedoch in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht zu neuem Glanz auf und wurde sogar Hauptstadt des Osmanischen Reiches bzw. des islamischen Staates. Die Geschichtsschreibung kennzeichnet dieses historische Ereignis jedoch nicht aus diesem Grund als Beginn einer neuen Epoche.
Der Einfluss der islamischen Gesellschaft auf die Menschheit nahm seinen Anfang mit der Gründung des islamischen Staates in Medina. Zuvor waren es nur einzelne Individuen, auf die der Islam wirken konnte. Erst durch die vollständige Umsetzung des Islam in der Staatsform des Kalifats konnte die islamische Gesellschaft auf die Menschheit wirken. Ist der Einfluss der Muslime heute gering, weil das Kalifat als Hauptinstrument fehlt, so war der Einfluss, den die Umma in der Vergangenheit auf die Menschheit nahm, so intensiv, dass die Spuren bis heute nicht verwischt werden konnten. Überall da, wo die islamische Gesellschaft gewirkt hat, sind die Menschen über Generationen bis in die Gegenwart Muslime geblieben. Selbst unter der Herrschaft anderer Ideologien konnte der Islam nicht ausgelöscht werden. So gut wie alle Regionen, die Teil des islamischen Staates waren, sind mehrheitlich von Muslimen bevölkert geblieben.
Die Leistung der islamischen Gesellschaft besteht daher vor allem in ihrer bleibenden Wirkung auf die Menschen und ihr Verhalten, nachdem diese mit der islamischen Ideologie in Berührung kamen. In der Ideologie liegt das Geheimnis des Einflusses der Umma auf die Menschen. Der Islam war die erste Ideologie in der Menschheitsgeschichte, d. h. die erste Glaubensüberzeugung, aus der eine umfassende Lebensordnung hervorging. Anderen Gesellschaften fehlte eine solche Ideologie – weder die Griechen noch die Römer besaßen eine solche –, mit der sie die Menschen dauerhaft hätten verändern können.
Dennoch bleibt ein Missverhältnis zwischen dem Wirken der islamischen Gesellschaft auf die Menschheit und ihrer Bedeutung sowie ihrer Rolle, die ihr innerhalb der Menschheitsgeschichte zugeteilt wird, bestehen.